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Das exponentielle Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, aber auch der moderne Lebensstil unserer globalisierten Konsumgesellschaft der letzten Jahrzehnte haben die Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen kontinuierlich erhöht. Die Konzentration dieser Treibhausgase in der Erdatmosphäre ist aktuell so hoch wie in den letzten 800‘000 Jahren nie und steigt weiterhin schneller als jemals zuvor (weiter als 800‘000 Jahre reichen aktuelle Messmethoden nicht zurück).
Die überdurchschnittlich schnellen Klimaveränderungen seit dem 19. Jahrhundert sind in erster Linie durch das Anbrechen des Industriezeitalters zu begründen. Während Holz als Brennstoff limitiert war, konnte die Industrie mit fossilen Brennstoffen rapide intensiviert werden. Durch die Verbrennung von Steinkohle, Braunkohle, Erdöl und Erdgas werden jedoch direkt die grossen Mengen an Kohlenstoff, die über Jahrmillionen in den fossilen Energieträgern gebunden wurden, als Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt und in die Atmosphäre abgegeben, wodurch der natürliche Treibhauseffekt der Atmosphäre verstärkt wird. Man spricht vom menschgemachten oder «anthropogenen Treibhauseffekt». Der zunehmende Energiehunger der stetig wachsenden Weltbevölkerung sowie der Lebensstil einiger weniger bedrohen die Zukunft unseres Planeten und damit auch die Zukunft uns nachfolgender Generationen. Die Menschen in den Industrieländern sehen es als ihr Recht an, jetzt und heute ein angenehmes, privilegiertes Leben zu führen. Sie vergessen dabei aber ihre Pflicht, dies auch anderen Menschen und den folgenden Generationen zu ermöglichen.
Neben CO2 zählen Methan und Lachgas zu den wichtigsten Treibhausgasen, deren jährliche Emissionsmenge durch menschliche Aktivitäten stark erhöht ist. Methanemissionen sind in der Landwirtschaft im Bereich der Viehhaltung dominant. Hinsichtlich der natürlichen Emissionsquellen wird Methan in Feuchtgebieten emittiert, da das Gas nur unter anaeroben Bedingungen, d.h. ohne Zufuhr von Sauerstoff, entstehen kann. Tauende Permafrostböden als direkte Folge der steigenden globalen Temperaturen stellen demnach hinsichtlich der Methanemissionen eine bedeutende Treibhausgasquelle dar. Die Hauptemissionsquelle von Lachgas ist ebenfalls in der Landwirtschaft zu finden und geht auf die Anwendung von Stickstoffdünger zurück. In der ökologischen Landwirtschaft ist der Einsatz solcher Düngemittel verboten.
CO2, Methan und Lachgas haben einen unterschiedlich starken Einfluss auf das Klima. Dementsprechend tragen CH4 und N2O trotz ihrer vergleichsweise geringen Atmosphärenkonzentration in grossem Masse zum Treibhauseffekt bei. Um die Klimawirksamkeit der Treibhausgase miteinander vergleichen und deren Erwärmungspotenzial definieren zu können, werden Methan und Lachgas in sogenannten CO2-Äquivalenten (CO2e) angegeben. Hierfür werden die Emissionen mit dem jeweiligen Klimawirkungsfaktor multipliziert. Die Basis bildet dabei CO2 mit einem Erwärmungspotenzial von 1.
Die Beurteilung der Risiken des von Menschen verursachten Klimawandels sowie das Sammeln von entsprechenden Vermeidungs- und Anpassungsstrategien fällt dem Weltklimarat (IPCC) zu, einer zwischenstaatlichen Institution, die vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEO) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ins Leben gerufen wurde. Auch der aktuellste IPCC-Bericht von 2021 basiert auf breiten wissenschaftlichen Analysen.
Quellen:
IPCC 2021, European Union (2019)/IEA (2018)/UNEP (2019)
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