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Warum sind Wälder für den Klimaschutz wichtig?

Wälder spielen eine entscheidende Rolle für ein funktionierendes Weltklima und erbringen lebenswichtige Leistungen. Dazu gehören die Regulation des Wasserhaushalts, Schutz oder Milderung vor Naturgefahren, saubere Luft sowie Lebens- und Rückzugsräume für Tiere sowie uns Menschen, aber auch nachhaltige Rohstoffe. Leider sind die Wälder weltweit aus verschiedenen Gründen bedroht. Die globale Abholzung ist ein wesentlicher Treiber des Klimawandels und des Verlusts an Biodiversität. Aber auch die bereits spürbaren Klimaveränderungen und dessen Folgen – wie häufigere und länger anhaltende Dürren, Brände, Stürme und Schädlingsbefall – setzen lokal wie international unseren Waldökosystemen zu. Um dem entgegenzuwirken, unterstützen Klimaschutzorganisationen wie myclimate wirkungsvolle Projekte zur Aufforstung, zur Stabilisierung und zum Schutz bestehender Wälder. Dieser Artikel zeigt auf, warum Wälder so wichtig sind und wie sie zum Klimaschutz beitragen.

Welche Rolle spielt der Wald im Klimawandel?  

Bäume und damit Wälder sind unverzichtbar für den Klimaschutz, da sie Kohlenstoff in beträchtlichen Mengen speichern. Bei der Photosynthese wird der Atmosphäre effizient und kostengünstig Kohlenstoff entzogen und in der Biomasse gespeichert sowie gleichzeitig Sauerstoff produziert und in die Atmosphäre zurückgegeben. Die Kohlenstoffspeicherung erfolgt nicht nur in der sichtbaren Biomasse wie dem Stamm, den Ästen sowie im Laub- oder im Nadelspreu, sondern auch in ihrem Wurzelwerk und im Boden. Dieser vollkommen natürliche Prozess ist von Dauer. Allerdings hat er auch Einschränkungen: Bäume brauchen ihre Zeit (teilweise bis zu Jahrzehnten), um eine signifikante Menge an Kohlenstoff zu binden. Das gespeicherte CO₂ kann allerdings auch wieder freigesetzt werden, beispielsweise bei Waldbränden. Dies ist in Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels ein Grund mehr, schon heute unsere Bemühungen im Waldschutz und «nachhaltiges Waldmanagement» zu intensivieren.   

Die Relevanz von Wäldern für den Klimaschutz wird in internationalen Abkommen, wie zum Beispiel im Artikel 5 des Pariser Abkommens sowie auch in den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (United Nations Sustainable Development Goals, SDGs), hervorgehoben. Verschiedene Gesetzesvorhaben und Initiativen tragen der Wichtigkeit von Waldökosystemen und ihren Biodiversitätsdienstleistungen Rechnung. So haben die Vereinten Nationen für 2021 bis 2030 die Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgerufen. An der Klimaschutzkonferenz in Glasgow im November 2021 haben 130 Staaten, darunter auch die Schweiz und die Europäische Union, die Declaration on Forests and Land Use unterschrieben, die den Stopp der weltweiten Entwaldung, u.a. durch Landumnutzung, bis 2030 anstrebt. Im Dezember 2022 wurde das Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework verabschiedet, welches bis 2030 30% der Landmasse und der Ozeane unter Schutz stellen will. Das Parlament der Europäischen Union hat zudem zuletzt das europäische Renaturierungsgesetz beschlossen.  

Wälder sind auch Hotspots der Biodiversität und essenziell für den natürlichen Wasserkreislauf. Wenn sie als Lebensräume verloren gehen, steigt zudem die Gefahr, dass Viren oder andere Krankheitserreger von Tierpopulationen auf den Menschen überspringen. Und im schlimmsten Fall zu  Pandemien führen. Man spricht hier von Zoonosen. UN-Generalsekretär António Guterres unterstreicht die fundamentale Bedeutung von Wäldern: «Wälder fungieren auch als wichtige Kohlenstoffsenken und absorbieren jährlich etwa zwei Milliarden Tonnen Kohlendioxid. Die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern ist daher entscheidend, um die Emissionslücke zu schließen und den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen.»

Warum ist die Bedrohung der Wälder auch eine Bedrohung für den Klimaschutz?  

Die Verbrennung von fossilen Brennstoffen ist mit Abstand der größte Treiber des Klimawandels. Nichtsdestotrotz fällt global gesehen auch die Entwaldung sehr ins Gewicht. Hauptgründe hierfür sind die Rinderhaltung, der Sojaanbau, das Ernten von Tropenholz, Palmölplantagen, Holzplantagen zur Papierherstellung, Infrastrukturprojekte, zu denen auch Staudämme gehören, und der Abbau von Rohstoffen wie Öl, Coltan oder Gold. Die Klimaerwärmung und die damit verbundene Trockenheit verstärkt die Wirkung und Häufigkeit eigentlich «normaler» Waldbrände. Das wiederum führt zu einer erhöhten Freisetzung von CO₂, was wiederum den Klimawandels anfacht. Waldbrände sind also Ursache und Folge zugleich. Ähnlich verhält es sich auch mit anderen Folgen der klimatischen Veränderungen wie vermehrten Stürmen und der Zunahme von Schädlingen, wie man sie auch aus den heimischen Wäldern kennt. So haben in Deutschland die Dürrejahre 2019-2021 zu solch massiven Schäden in den Wäldern geführt, dass in den nächsten Jahren hier von insgesamt 500.000 Hektar Schadflächen ausgegangen wird, die wieder bewaldet oder aktiv verjüngt werden müssen.   

Um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen und die Biodiversität, wie im the Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework festgelegt, zu schützen, brauchen wir also dringend umfassende Maßnahmen für den Schutz sowie die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung von Waldökosystemen, ebenso wie Aufforstungen und die Regeneration von degradierten Landschaften. Der IPCC-Bericht von 2023 hat gezeigt, dass naturbasierte Lösungen, wie die Verringerung der Zerstörung von Wäldern und anderen Ökosystemen, deren Wiederherstellung und die Verbesserung der Bewirtschaftung von Nutzflächen wie landwirtschaftlichen Betrieben zu den wirksamsten Strategien zur Verringerung der Treibhausgasemissionen bis 2030 gehören.  

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