In den vergangenen Wochen wurde myclimate neben anderen Spendenorganisationen dafür kritisiert, die Spendengelder zeitverzögert einzusetzen und mehr Mittel zur Verfügung zu haben als Projekte. Es war auch die These zu hören, myclimate wüsste nicht, was mit den Geldern anfangen.
Das Gegenteil ist der Fall: Mit mehr finanziellen Mitteln könnten wir problemlos ein Vielfaches an zusätzlichen Klimaschutzprojekten realisieren. Denn der Bedarf dafür ist weltweit riesig! Allein in den letzten 12 Monaten konnten wir ein gutes Dutzend neue Projekte anschieben, von Biogasanlagen in der Schweiz über Solaranlagen in Afrika bis zu effizienten Kochern in Bolivien. Insgesamt haben wir aktuell rund 55 Projekte im Projektportfolio.
Die Gelder, die wir zur Verfügung haben, fliessen jedoch nicht nach dem "Giesskannenprinzip" in zufällig ausgewählte Projekte. Sie werden innerhalb klar definierter Zeiträume – spätestens innert drei Jahren - an unsere Projekte ausbezahlt. Nur wenn die Projekte nachgewiesen haben, dass sie tatsächlich Emissionen reduziert haben, erhalten sie für die generierten Emissionsreduktionen rückwirkend die entsprechenden Gelder. So stellen wir sicher, dass die Spenden auch tatsächlich die Wirkung erzielen, die die Spendenden erwarten! Dieser verzögerte Mitteleinsatz zeugt deshalb von strikter Qualitätssicherung. Indem die Gelder bis zur Ausbezahlung im myclimate-Klimaschutzprojektfond zweckgebunden sind, garantieren wir, dass die Gelder auch dort ankommen, wo sie sollen, in unseren Klimaschutzprojekten.
Bei der Projektumsetzung wiederum halten wir uns an die strengen Kriterien des Gold Standard und/oder CDM. Für gut 300'000 Tonnen CO2 haben wir im letzten Jahr Kompensationsgelder erhalten. Erfreulich, doch verglichen mit den jährlich knapp 50 Millionen Tonnen CO2, welche allein die Schweiz ausstösst, eigentlich bescheiden. Wir brauchen bedeutend mehr Mittel für Klimaschutzprojekte weltweit! Dafür setzen wir uns ein! Eine hohe Transparenz und der Dialog mit der Öffentlichkeit ist uns dabei wichtig.