Projekttyp: Landnutzung und Wald
Projektstandort: Schweiz
Projektstatus: In Betrieb, exklusiv
Emissionsreduktion über 50 Jahre: 21'000 tCO2e
Das schweizweite Förderprogramm für Hochstammbäume unterstützt landwirtschaftliche Betriebe bei der Pflanzung und regelmässigen Pflege von Hochstamm-Obstbäumen. Die gepflanzten Bäume binden CO2 aus der Atmosphäre und wirken so als Kohlenstoffspeicher. Gleichzeitig leisten die Hochstämme einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.
In den letzten 50 Jahren hat der Bestand der Hochstamm-Obstbäume in der Schweiz um 80 Prozent abgenommen. Trotz Direktzahlungen, die bezogen werden könnten, verzichtet ein grosser Teil der landwirtschaftlichen Betriebe aus ökonomischen Gründen auf Hochstammbäume. Denn die Pflanzung und Pflege von Hochstammbäumen ist aufwändig und teuer. Es entstehen anfängliche Investitionskosten mit langfristigen Rückzahlungszeiten und Zusatzaufwände bei der Pflege. Um den Bestand der Hochstamm-Obstbäume zu fördern, benötigt es weitere Fördermassnahmen wie dieses Programm.
Fördergeld für die Pflanzung von Hochstammbäumen
Durch das Förderprogramm erhalten landwirtschaftliche Betriebe, die Mitglieder des Vereins Hochstamm Suisse sind, einen finanziellen Anreiz für die Pflanzung und Pflege von Hochstammbäumen: Dies können Steinobst-, Kernobst-, Kastanien- oder Nussbäume sein. Für die Neupflanzung und deren regelmässige Pflege wird ein Pflanz- und Pflegebeitrag von 105 Franken pro Baum ausbezahlt. Der Förderbeitrag ist mit Direktzahlungen von Bund, Kanton oder Gemeinden kumulierbar. Ziel ist es, im Rahmen des Programms mindestens 3000 Bäume zu pflanzen, sei es auf Streuobstwiesen, Obstgärten oder auf Agroforstflächen. Das Förderprogramm hat myclimate in Zusammenarbeit mit Hochstamm Suisse entwickelt. Das Klimaschutzprojekt ermöglicht neben der Auszahlung der Förderbeiträge auch den Aufbau und Betrieb des Programms sowie die Koordination und Beratung von landwirtschaftlichen Betrieben.
Hochstamm-Obstgärten sind charakteristisch für das Schweizer Kulturland und prägen die Landschaft. Gleichzeitig tragen Hochstammbäume zur Erhaltung der Biodiversität und zum Klimaschutz bei.
Bäume dienen als Kohlenstoffspeicher und fördern die Biodiversität
Bäume binden CO2 aus der Atmosphäre, in dem sie durch die so genannte biologische CO2-Sequestrierung Kohlenstoff einlagern. Diese Klimawirkung wird als Senkenleistung bezeichnet. Solche naturbasierten Lösungen – auch Nature-based solutions oder natürliche Klimaschutzlösungen genannt – sind im Kampf gegen den Klimawandel neben technologischen Lösungen sehr wichtig. Die Vereinten Nationen hat deshalb von 2021 bis 2030 die Dekade der Restaurierung von Ökosystemen ausgerufen. Neben der Funktion als Kohlenstoffspeicher schützen die Hochstammbäume vor Bodenerosion und verringern Nährstoff- und Pestizideinträge in Grundwasser und Oberflächengewässer. Und Hochstammbäume bieten wertvolle Lebensräume für diverse Tierarten und tragen zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt bei.
Zusammenhängende und reich strukturierte Hochstamm-Obstgärten mit einem abwechslungsreichen Unternutzen sind der Lebensraum für stark gefährdete Vogelarten wie den Steinkauz.
Dieses Klimaschutzprojekt wird von der Swisscom unterstützt. Mehr über diese Zusammenarbeit erfahren Sie in folgendem blue-Artikel.
Melden Sie sich an!
Interessierte Landwirtschaftsbetriebe können im Anmeldeformular prüfen, ob sie die Aufnahmekriterien erfüllen, und danach das ausgefüllte Anmeldeformular an Hochstamm Suisse senden.
Möchten Sie neben Hochstammbäumen auch Wertholzbäume pflanzen oder haben Sie einen Landwirtschafsbetrieb in Deutschland, Österreich oder Liechtenstein? Dann schauen Sie sich doch auch unser länderübergreifendes Agroforst-Förderprogramm an.
Kontakt:
*Stand: Ende 2023. Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.
Nachhaltiger Umgang mit Ackerböden
Jährlich werden 420 Tonnen CO2 eingespart.
Über die Programmlaufzeit sollen 10’000 Bäume gepflanzt werden.
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