400 m2 Landfläche, 391 kg Rohstoffe, 9 m3 Wasser und 270 kg CO2: Das ist die Jahresbilanz des Textilverbrauchs einer einzigen Person in der EU. Ein Problem, von dem erwartete wird, dass es sich zukünftig noch verstärken wird. Denn global betrachtet hat sich die Produktion von Textilien von 58 Mio. Tonnen im Jahr 2000 auf 109 Mio. Tonnen in 2020 nahezu verdoppelt. Für 2030 werden 145 Mio. Tonnen erwartet. Schätzungen zufolge verursacht die Modebranche damit zehn Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen. Das ist mehr als die internationale Luftfahrt und Seeschifffahrt zusammen.
Die Gründe sind vielfältig. Einer ist der wachsende (Ultra) Fast Fashion Trend, also das ständige Angebot an neuer Mode zu sehr niedrigen Preisen und geringen Qualitäten. Das schließt eine Wiederverwendung meist aus und so landet die Bekleidung auf Deponien.
Die gute Nachricht: Jede und Jeder kann mit einigen Tricks sehr einfach einen wirksamen Klimaschutzbeitrag leisten. Rund neun Tonnen – so viele klimaschädliche Emissionen verursacht jede*r Deutsche pro Jahr. [14 Tonnen jede*r Schweizer*in / 10 Tonnen jede*r Österreicher*in] Auf mehr als 70 Prozent der eigenen Emissionen kann selbst Einfluss genommen werden – etwa durch die Wahl des Stromanbieters oder der Mobilitäts- und Ernährungsform. Der größte Anteil an Emissionen entfällt auf Konsumgüter wie Kleidung, Möbel oder Elektronikgeräte. Sie machen durchschnittlich etwa 31 Prozent des persönlichen CO2-Fußabdrucks aus – und stehen damit für rund 3,4 t CO2.
Mit einem klimaverantwortlichen Handeln lässt sich also viel erreichen. Doch dafür müssen Konsument*innen erfahren, wie groß der CO2-Fußabdruck einzelner Produkte ist. Deswegen sind der Outdoor-Ausrüster Globetrotter und myclimate gemeinsam den Fragen nachgegangen, wie viel klimaschädliche Emissionen etwa ein Zelt, ein Rucksack oder ein Wanderschuh im Laufe des Produktlebens im Durchschnitt verursacht und ob der Kauf eines gebrauchten Artikels besser ist.
Dafür wurde der CO2-Fußabdruck von Outdoor-Artikeln auf Produktgruppen-Ebene ermittelt. Als Einzelhändler ist das eine große Herausforderung. Für die eigenen Reduktionsziele bilanziert Globetrotter bereits seit 2015 die Emissionen aus Scope 1 und 2, also den direkt erzeugten Emissionen in eigenen Anlagen und den indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie, wie zum Beispiel Elektrizität und Fernwärme.
Doch allein die CO2 Emissionen aus Scope 3 betragen 90 Prozent. Damit sind die indirekt erzeugten Emissionen gemeint, die im Fall von Globetrotter hauptsächlich auf die Herstellung der angebotenen Verkaufsprodukte anfallen, also einen Bereich, auf den der Ausrüster kaum einen Einfluss hat. Die jetzt erstellten CO2-Fußabdrücke der Produktgruppen ermöglichen den Kund*innen jedoch ein bewusstes und klimafreundliches Einkaufen. Erstmals können diese nun erfahren, wieviel klimaschädliche Emissionen auf ein Produkt entfallen – und auf eine klimafreundliche Alternative zum Kauf umsteigen: die Nutzung von Second-Hand-Artikel oder Verleihoptionen, die Globetrotter anbietet.
Gebrauchte Bekleidung und Ausrüstung für Outdooraktivitäten kaufen
«Mit Globetrotter haben wir eine breite Palette von Klimabilanzen für Outdoorprodukte berechnet. Den besten Klimaschutz erreichen wir, indem wir alle Artikel sorgsam und lange nutzen und sie auch mal reparieren. Wenn wir auf «second hand» umsteigen, konsumieren wir nicht zusätzlich und schützen das Klima. Wie sehr zeigen nun unsere Vergleichsdaten.» sagt Dr. Franziska Stössel, Senior Consultant Footprint Analysis bei myclimate
Insgesamt wurden von Globetrotter und myclimate in einem ersten Schritt die durchschnittlichen Emissionen von 40 Produktgruppen aus dem Sortiment und für Second-Hand-Produkte ermittelt.
«Wirksamer Klimaschutz muss dort ansetzen, wo die Emissionen, und damit die Potentiale, am größten sind. Eine Voraussetzung dafür ist die Erfassung und Bilanzierung der sortimentsbezogenen Scope 3-Emissionen – einen ersten Schritt in diese Richtung sind wir nun gemeinsam mit myclimate gegangen.» Fabian Nendza, CSR-Manager globetrotter
Das Ergebnis zeigt: Der Umstieg auf Second-Hand-Artikel, wie sie Globetrotter anbietet, kann Emissionen erheblich vermeiden. Eine gebrauchte Regenjacke verursacht bis zu 80 Prozent weniger CO2 als eine neue Jacke und bei einem Zelt sind es bis zu 75 Prozent bzw. 57 kg CO2. Oft können Produkte aber auch ausgeliehen werden. Auch das reduziert den persönlichen Fußabdruck. Und wenn es doch mal ein neues Produkt sein muss, sollte auf eine hohe Qualität und Langlebigkeit geachtet werden. Dann lohnen sich die Pflege und die Reparatur umso mehr.