Biogasanlagen in ländlichen Gebieten in Indien

Projekttyp: Biogas

Projektstandort: Uttarakhand und Uttar Pradesh, Indien

Projektstatus: In Betrieb, exklusiv

Das von Coop finanzierte und mit dem WWF Schweiz, Helvetas sowie der lokalen NGO Partners in Prosperity (PnP) realisierte Projekt umfasst den Bau von insgesamt 3900 Biogasanlagen in Haushalten in ländlichen Gebieten in den indischen Bundesstaaten Uttarakhand und Uttar Pradesh. Indem der Brennstoff Holz durch Biogas ersetzt wird, werden Treibhausgasemissionen reduziert. Die Biogasanlagen ergänzen das Engagement von Coop, der Reismühle Brunnen und Helvetas für die Reisbauern in dieser Region: Hier wurde eine faire Reis-Wertschöpfungskette aufgebaut mit dem Ziel, das Einkommen der Reisbauern zu verbessern und auf ökologische Anbaumethoden umzustellen.

Die Nutzung von Biogasanlagen trägt zu weiteren Verbesserungen bei und hilft die übliche Verwendung von Holz als Brennstoff einzudämmen. Auf diese Weise werden jedoch nicht nur Kohlenstoffemissionen reduziert. Das Projekt trägt bei zu weniger Abholzung in der Region und damit zum Schutz des Lebensraums für bedrohte Tiger, Zunahme der Kohlenstoffbindung in den Wäldern, verbesserter Gesundheitszustand der Frauen und Kinder durch Verringerung der Rauchbildung in der Küche, weniger Zeitaufwand zum Holzsammeln für Frauen, Verringerung der Methanemissionen auf den Reisfeldern durch Verwendung von Gärresten als biologischer Dünger anstelle von unzersetztem Stalldung, Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität durch Verwendung des biologischen Düngers (geringere vorübergehende Stickstoffblockade im Boden, leichter zugängliche Nährstoffe zur Oberflächendüngung), Möglichkeit für qualifizierte Arbeitskräfte, Dienstleistungen für den Bau, die Wartung, Vermarktung und Finanzierung der Biogasanlagen anzubieten, sowie erhöhte Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung gegenüber den Folgen des Klimawandels, da die Einkommen aufgrund von Einsparungen steigen und die Ertragsgenerierung durch die Entwicklung von Fertigkeiten zunimmt.

Dieses Projekt unterstützt die Bauern des Fairtrade-Reisprojekts von Coop mit einer Biogasanlage. Dabei profitieren sie von geringerem Zeitaufwand für das Sammeln von Feuerholz, von gesundheitsschonendem Kochen und Bio-Dünger für ihre Reisfelder.

Annina Böhlen, Coop Fonds für Nachhaltigkeit 

Die Verwendung von Gärresten zur biologischen Produktion von Reis in der Region ist ein wichtiger Nachhaltigkeitsvorteil des Projekts. Durch dieses Verfahren wird im Vergleich zur direkten Verwendung von Dung weniger Methan in die Atmosphäre abgegeben. Der Projektpartner vor Ort fördert die Produktion von biologisch angebautem Basmati-Reis in der Region und ermöglicht es den armen Kleinbauern, mit dem höheren Preis mehr zu verdienen als mit konventionell angebautem Reis unter Verwendung chemischer Dünger. Dies zeigt, dass Coop und die Reismühle Brunnen mit dem Projekt einen umfassenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der teilnehmenden ländlichen Bevölkerung leistet. Aufgrund dieser nachhaltigen Benefits wird das Projekt als Kleinprojekt mit Gold Standard-Zertifizierung umgesetzt.

Für den WWF ist dieses Projekt sehr wichtig, weil es den Konflikt zwischen Tigern und Menschen reduziert, da die Frauen nicht mehr im Dschungel nach Feuerholz suchen müssen.

Bella Roscher, WWF Schweiz

Die Kapazität der eingebauten Anlagen ist unterschiedlich und richtet sich nach der Anzahl der Personen und dem Viehbestand. Die Kosten für eine Biogasanlage werden zu einem Drittel von Coop vorfinanziert, ein weiteres Drittel der Kosten durch Subventionen der indischen Regierung oder von Unternehmen. Die Familien übernehmen ein Drittel der Gesamtkosten der Biogasanlagen. Damit sich die Leute die Anlagen leisten können, stellen sie entweder lokal verfügbare Materialien und Arbeitskräfte bereit oder leisten einen monetären Anteil. Die Subventionierung der Anlagen, die Schulung, der Betrieb und die Wartung sowie der Kontakt zu den Menschen in abgelegen Gebieten und weitere Aktivitäten in Zusammenhang mit dem Projekt werden durch das Projekt abgedeckt.

 

Dieses Projekt trägt zu 10 SDGs bei*

*Stand: Ende 2023. Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.

Die folgenden SDGs sind vom Gold Standard verifiziert:

SDG 1 rotes Quadrat keine Armut

Dank dem Gebrauch des selbst produzierten organischen Düngers (Slurry) kann die Abhängigkeit der Kleinbauern von chemischen Düngemitteln vermieden und somit die finanzielle familiäre Situation verbessert werden.

SDG 2 gelbes Quadrat kein Hunger

Die Biogasanlagen produzieren Biodünger und reduzieren somit chemischen Dünger, was zu einer nachhaltigen Landwirtschaft beiträgt.

SDG 3 grünes Quadrat Gesundheit und Wohlergehen

22.720 Personen profitieren seit Projektbeginn von besserer Luftqualität.

SDG 4 rotes Quadrat hochwertige Bildung

Weil das zeitintensive Sammeln von Feuerholz entfällt, haben Kinder mehr Zeit, die Schule zu besuchen und Hausaufgaben zu machen. 

SDG 5 hellrotes Quadrat Geschlechter Gleichheit

Nur Frauen sind bemächtigt, eine Biogasanlage zu kaufen und zu besitzen. Dies hilft, das Machtverhältnis in der Familie auszugleichen und die Stellung der Frauen zu stärken.

SDG 6 gelbes Quadrat bezahlbare Energie

Über 3900 Biogasanlagen wurden seit Projektstart installiert.

SDG 8 weinrotes Quadrat menschwürdige Arbeit

Es wurden 10 permanente Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung geschaffen und über 3100 Leute im Umgang mit Biogasanlagen geschult.

SDG 12 Quadrat verantwortlicher Konsum und Produktion

Die Verwertung des organischen Abfalls trägt zu einem nachhaltigen Abfallmanagement bei. 

SDG 13 grünes Quadrat Maßnahmen zum Klimaschutz

Jede Biogasanlage vermeidet 5.1 t CO₂ und 3.6 t Holz pro Jahr. Seit Projektstart wurden 105.768 t CO2 eingespart.

SDG 1 hellgrünes Quadrat Leben an Land

Das Programm hat bisher 77.900 Tonnen Holz eingespart.

Situation ohne Projekt

Verwendung von Holz, Waldstreu und Dung als Brennstoff

Project standard

Partner

Projektnummer

7204

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