Indigene Gemeinschaften schützen Regenwald in Fidschi

Projekttyp: Landnutzung und Wald

Projektstandort: Fidschi; Vanua Levu (Provinz Cakadrove und Macuata)

Projektstatus: In Betrieb, Zertifikate erhältlich

Jährliche Emissionsreduktion des gesamten Projekts: 15'176 t

Dieses Klimaschutzprojekt will ein weltweit bedeutendes Ökosystem erhalten und das weitere Abholzen verhindern. Anstatt ihren Lebensunterhalt mit dem Fällen von Bäumen zu verdienen, erwirtschaften die lokalen Landbesitzer ihr Einkommen durch Waldschutz, was CO₂-Zertifikate generiert.  

Die lokalen indigenen Regenwaldgemeinden auf den Fidschi-Inseln sind überwiegend auf Subsistenzlandwirtschaft, Cash Cropping und auf die Gewinnung von Holz- und Nichtholzwaldprodukten für den Haushaltsgebrauch angewiesen. In den Gemeinden ohne Zugang zur kommerziellen Landwirtschaft ist der kommerzielle Holzeinschlag eine der wenigen zuverlässigen Einkommensquellen. Er stellt somit eine ernsthafte Bedrohung für den Regenwald im Projektgebiet dar. Zudem trägt Abholzung zu dem hohen Prozentsatz der globalen jährlichen Treibhausgasemissionen bei. 

Dieses Wirtschaften bedroht ausserdem ein besonders artenreiches Ökosystem, das Lebensräume für gefährdete und endemische Arten wie den Fiji Ground Frog – auf Deutsch Runzelfrosch – bietet. Darüber hinaus spielt das bedrohte Ökosystem eine Schlüsselrolle beim Schutz der lokalen Bevölkerung vor Naturkatastrophen wie Zyklonen, Überschwemmungen und Dürren. Ein intakter Wald reduziert die Auswirkungen extremer Regenfälle auf Bodenerosion und Überschwemmungen sowie die Auswirkungen von Dürren auf die Wassersicherheit.

Das Projekt umfasst 4’120 Hektar tropischen Regenwald mit 450 Indigenen in drei Dörfern Fidschis. Der Schutz des Regenwaldes ist in mehrfacher Hinsicht sinnvoll: Erstens wird CO₂ gebunden und die biologische Vielfalt erhalten. Zweitens schützt ein intakter Wald die Bevölkerung besser gegenüber extremen Wetterereignissen. Drittens schützt das Projekt Wassereinzugsgebiete, um ein gesundes Flusssystem zu erhalten und qualitativ hochwertiges Trinkwasser bereitzustellen.

Um diese Ziele zu erreichen, schafft das Projekt alternative Einkommensquellen für die Landbesitzenden und verbessert gleichzeitig ihre Lebensqualität. Es wird eine Waldgemeinschafts-Kooperative gegründet, die Unterstützung im Management und dem Aufbau von technischem Knowhow erhält. Die gestärkte Gemeinschaftsstruktur ermöglicht es, soziale Unternehmen zu gründen und beispielsweise Regenwaldhonig zu produzieren und zu verkaufen. Frauen werden in Entscheidungsfindungen einbezogen und profitieren ebenfalls von den alternativen Einkommensquellen.

Darüber hinaus wird die Infrastruktur verbessert und beispielsweise eine neue Wasserzufuhr für das Dorf gebaut. Diese hatte eine vom Zyklon Winston verursachte Flut zerstört. Das geschützte Regenwaldgebiet wird nach einem Managementplan bewirtschaftet und überwacht, um den langfristigen Schutz sicherzustellen.

Der methodologische Rahmen für das Programm zum Schutz der indigenen Wälder wurde mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und der GIZ entwickelt und wird von einer lokalen gemeinnützigen Stiftung verwaltet. Es erhielt eine Auszeichnung für exzellente Umsetzung von Ökosystemmanagement-Prinzipien auf Inseln. Das Geld aus den Klimaschutzbeiträgen wird unter anderem verwendet, um Landbesitzende zu entschädigen, die auf ihr Recht zur Abholzung verzichten.

 

Dieses Projekt trägt zu 6 SDGs bei (Stand Ende 2022):​

Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.

 

Die folgenden SDGs sind von Plan Vivo verifiziert:

SDG 1 rotes Quadrat keine Armut

Zwei Tonnen Honig werden pro Jahr verkauft.

SDG 1 hellblau Quadrat sauberes Wasser

Haupttrinkwasserquelle wird durch den Schutz der Zuflüsse und Reservoirs des Drawa Flusses gesichert.

SDG 8 weinrotes Quadrat menschwürdige Arbeit

Es konnten vier Teilzeitranger und ein Betriebsleiter angestellt werden.

SDG 13 grünes Quadrat Maßnahmen zum Klimaschutz

Bislang wurden 132'280 t CO₂ gebunden.

SDG 1 hellgrünes Quadrat Leben an Land

2018 führte die University of South Pacific eine detaillierte Biodiversitäts-Erhebung durch und erfasste 385 Pflanzenarten von 115 Pflanzenfamilien.

SDG 1o rosa Quadrat weniger Ungleichheiten

Es werden Frauenspargruppen eingerichtet, um sicherzustellen, dass die Frauen ein Mitspracherecht bei der Verwendung der Gemeinschaftseinnahmen aus Krediten haben.

Situation ohne Projekt

Abholzung, Verlust von Biodiversität, erhöhtes Risiko durch Naturkatastrophen

Dokumentation

Project standard

Plan-Vivo-Logo

Partner

Projektnummer

7217

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