Stellungnahme myclimate zum Beitrag des Radio Télévision Suisse (RTS) und Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

Die folgende Stellungnahme von myclimate bezieht sich auf den Beitrag des Radio Télévision Suisse (RTS) «VRAIMENT», vom 20. August 2024, « Voyage sans polluer - Les tarifs verts des compagnies aériennes tiennent-ils leurs promesses ? » und dem Beitrag von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) « dialog » vom 30. August 2024, « Was steckt hinter den CO₂-Kompensationen der Swiss? »

Link zu den Beiträgen auf RTS Play und srf.ch 

Hintergrund: Am 20. August 2024 strahlte RTS im Rahmen des investigativen Formats «VRAIMENT» eine Reportage über die «Green Fares» aus, die neuen Tarife der Lufthansa Group, die auch von der Tochtergesellschaft Swiss angeboten werden. Im Zuge von SRF «dialog» wurde der Beitrag am 30. August 2024 auch als Artikel auf srf.ch in deutscher Sprache veröffentlicht.

Im Rahmen der Recherche werden auch drei Klimaschutzprojekte näher betrachtet, eines davon ist das Waldprojekt im Prättigau und Davos aus dem Portfolio von myclimate. 

myclimate wird an verschiedenen Stellen erwähnt. Wir haben von Anfang an offen und kooperativ mit dem Redaktionsteam zusammengearbeitet. So wurde neben der schriftlichen Beantwortung von Fragen durch myclimate sowohl ein Online-Interview mit Kathrin Dellantonio, Geschäftsführerin Schweiz und Kai Landwehr, Leiter Global Marketing von myclimate durchgeführt als auch ein Projektbesuch der Journalist*innen von RTS im Prättigau ermöglicht. Bei letzterem waren Pascal Walther, Projektleiter Naturbasierte Lösungen und Kathrin Dellantonio, Geschäftsführerin Schweiz von myclimate sowie Felix Wyss, Geschäftsführer und Nina Gansner, Präsidentin der Prättigau/Landschaft Davos Forst GmbH (PLD Forst) anwesend.  

Wir bedauern, dass durch einen solchen «investigativen» Beitrag, in den von beiden Seiten viel Arbeit investiert wurde, ein etabliertes Klimaschutzprojekt in Frage gestellt wird und Menschen im Hinblick auf den Klimaschutz weiter verunsichert werden. Die aufgeführten Kritikpunkte können wir mit Fakten argumentativ entkräften. Nachfolgend nehmen wir zu den Hauptkritikpunkten von RTS « VRAIMENT » und SRF «dialog» Stellung. 

Stellungnahme in Kürze

Kritikpunkt 1: Methodik und Wirksamkeit Waldprojekt Prättigau/Davos

Der Beitrag suggeriert, dass das Waldprojekt im Prättigau und in Davos nicht erfüllt, was es verspricht. Die Gelder der Klimaschutzbeiträge würden für Kahlschläge im Wald sowie für die Finanzierung von Strassen im Gebiet verwendet und nicht für effektive Klimaschutzmassnahmen wie beispielsweise Aufforstung etc. Ausserdem entsprächen die von der PLD Forst zur Verfügung gestellten Karten der Waldflächen nicht der Realität.  

Stellungnahme myclimate: Der Beitrag beleuchtet nur einen kleinen, bewusst ausgewählten Teil des Projektes und vermittelt durch diese Auswahl ein falsches Bild. Es ist wichtig zu verstehen, wie das ganze Klimaschutzprojekt im Prättigau und Davos funktioniert. Dazu muss der Wald als gesamtes Ökosystem betrachtet werden und nicht einzelne Bäume. Die Waldungen in der Region Prättigau und Davos sind zum Teil überaltert und damit gegen die Klimaerwärmung und extreme Klimaeinflüsse wie sie immer häufiger vorkommen nicht widerstandsfähig. Es herrschen erschwerte Bedingungen durch kostenintensive Infrastruktur und Holzernte im Bergwald. Ziel ist es, den Wald so zu bewirtschaften, dass die Qualität des Waldes als CO2-Speicher langfristig erhalten werden kann. Eine klimaoptimierte Waldbewirtschaftung bedeutet unter anderem, dass die Waldeigentümer*innen freiwillig auf die maximal zulässige Holznutzung verzichten. Der jährliche Holzzuwachs darf aber weiterhin nachhaltig geerntet und der Wald gepflegt werden. Die Einnahmen aus dem Verkauf der CO2-Zertifikate decken einen Teil des Ertragsausfalles aufgrund der verringerten Holznutzung ab und fliessen in die Pflege und Erhaltung des Waldes, um seine Widerstandsfähigkeit, seine Stabilität und Biodiversität zu fördern und die Ökosystemleistungen des Waldes langfristig zu erhalten. 

Gemäss dem schweizerischen Waldgesetz sind Kahlschläge verboten und würden von den zuständigen Behörden nicht akzeptiert. Bei den erwähnten Schutzwaldpflegeeingriffen handelt es sich um Durchforstungen oder Verjüngungsmassnahmen, bei denen einerseits der nachwachsende Rohstoff Holz geerntet wird und insbesondere die Wälder für die Zukunft verjüngt, diversifiziert und resilienter gepflegt werden. Die Massnahmen erfolgen nach Vorgaben des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) und der kantonalen Forstdienste und werden auch von diesen kontrolliert.  

Detaillierte Erklärung zu Kritikpunkt 1 weiter unten unter «Kritikpunkt 1, ausführlich: Methodik und Wirksamkeit Waldprojekt Prättigau/Davos»

Kritikpunkt 2: Doppelzählung der CO2-Speicherkapazität

Die Kritik bezieht sich auf die doppelte Anrechnung der CO2-Speicherkapazität der Prättigauer und Davoser Wälder, die sowohl im nationalen Waldinventar als auch für den Verkauf von CO2-Zertifikaten an die Swiss berücksichtigt wurde. Diese Praxis wird von dem in den Beiträgen genannten Experten Harald Bugmann, Professor ETH Zürich, als problematisch angesehen, da sie die Klimaschutzwirkung überbewertet.  

Stellungnahmen myclimate: Da sich myclimate über die Risiken der Doppelzählung bewusst ist, wird jede Tonne CO2, die in ein Klimaschutzprojekt in der Schweiz investiert wird, zusätzlich mit einer Tonne CO2 in einem Klimaschutzprojekt im Ausland verdoppelt. Entscheidend ist auch hier, dass durch das Projekt die CO2-Speicherkapazität des Waldes erhalten sowie gesichert und nicht so stark abgebaut wird, als es sonst unter der «regulären» Schweizer Waldbewirtschaftung möglich wäre.  

Detaillierte Erklärung zu Kritikpunkt 2 weiter unten unter «Kritikpunkt 2, ausführlich: Doppelzählung der CO2-Speicherkapazität»

 

Kritikpunkt 3: Anpassung Wording bei myclimate

Im Video-Beitrag betont Kathrin Dellantonio, dass myclimate nicht mehr mit den Begriffen «Klimaneutral» und «Kompensation» kommuniziert. Kurz danach wird eine Website gezeigt, auf der eindeutig noch mit «Kompensation» und «Kompensieren» kommuniziert wird. Damit wird suggeriert, dass die Aussage von Kathrin Dellantonio nicht der Wahrheit entspricht.  

Stellungnahme myclimate: Kathrin Dellantonio erwähnt im Video-Beitrag, dass die Stiftung myclimate nicht mehr von «Klimaneutralität» und «Kompensation» spricht und dies auch ihren Partner*innen ausdrücklich empfiehlt. Im Beitrag von RTS wird bewusst sehr ungünstig zwischen den Aussagen von Kathrin Dellantonio und einer Webseite hin- und hergesprungen, die nicht zu myclimate gehört, aber noch mit «Kompensation» kommuniziert. So entsteht der Eindruck, dass myclimate weiterhin mit diesen Begriffen kommuniziert. Wir distanzieren uns hier klar und betonen, dass wir schon im Herbst 2022 unser Wording angepasst haben und dies auch Partner*innen empfehlen. Die Umsetzung unserer Empfehlungen können wir jedoch nicht erzwingen.  

Detaillierte Erklärung, siehe myclimate stellt Klimaschutzlabel der Zukunft vor

Detaillierte Erklärungen

Kritikpunkt 1, ausführlich: Methodik und Wirksamkeit Waldprojekt Prättigau/Davos 

RTS «VRAIMENT» / SRF «dialog»: Gemäss den Aussagen von «VRAIMENT» muss ein Waldprojekt zwei zentrale Kriterien erfüllen, um die genannten Mengen an CO2 der Atmosphäre zu entziehen: «1 La forêt est en très bon form» (dt.: «Der Wald ist in sehr gutem Zustand ») und «2 Que les arbres ne sont pas malades, pas tombés, pas taillés, pas coupé, pas très vieux » (dt. : «dass die Bäume nicht krank, nicht umgestürzt, nicht gestutzt, nicht gefällt, nicht sehr alt sind.»). Stichproben mit Google Earth Pro und Global Forest Watch (GFW) sollen aufzeigen, dass die Waldkarte, die der myclimate-Projektpartner PLD Forst zur Verfügung stellt, nicht der realen Waldfläche entspricht. Diese Erkenntnisse bestätigt sich die Redaktion von RTS mittels Swisstopo. Um sich ein noch genaueres Bild zu machen, besuchen die Journalist*innen das Projekt vor Ort. Im Wald können sie ihre Erkenntnisse überprüfen und mit den Personen hinter dem Projekt sprechen.  

 

Ausführliche Stellungnahme von myclimate: In der Region Prättigau und Davos wird durch den freiwilligen Verzicht auf bestimmte Holznutzungen eine klimaoptimierte Waldbewirtschaftung gefördert, wodurch ein definiertes Volumen des Wald-Kohlenstoffspeichers gezielt erhalten und gesichert wird. Die Waldeigentümer*innen verpflichten sich, den Erlös aus dem Verkauf der CO₂-Zertifikate in den Wald zu reinvestieren, um diesen widerstandsfähiger zu machen und zu pflegen, die Biodiversität zu fördern sowie Sensibilisierungsmassnahmen zu unterstützen. 

Das Klimaschutzprojekt wird von lokalen Förster*innen professionell betreut, wobei der jährliche Holzzuwachs weiterhin genutzt werden darf. Die Waldgesetzgebung von Bund und Kanton regelt dabei, wie viel Holz entnommen werden darf. Im Rahmen des Projekts verpflichten sich die Waldeigentümer*innen jedoch, über 30 Jahre hinweg einen festgelegten Mindestvorrat an Holz im Wald zu belassen, um bis zum Erreichen des Netto-Null-Ziels im Jahr 2050 die definierte Menge CO₂ im Wald zu binden. Die damit verbundenen Opportunitätskosten und prognostizierten Einnahmeverluste werden durch die Projektbeiträge ausgeglichen und in die Pflege des Waldes reinvestiert. 

 

Klimaoptimierte Waldbewirtschaftung 

Ein Kubikmeter Holz entspricht etwa einer Tonne CO₂. Wenn dieses Holz im Wald verrottet, gelangt ein Teil des gespeicherten CO2 wieder in die Atmosphäre und ein Teil verbleibt für eine gewisse Zeit als Totholz oder im Bodenkohlenstoff im System Wald. Der Abbauprozess verläuft etwa so schnell, wie neue Biomasse nachwächst. Das bedeutet, dass Totholz bzw. absterbende Bäume, sofern sie im Wald belassen werden, nur begrenzte negative Folgen für das Klima haben, solange der Absterbe-Prozess nicht weitere negative Umwelteinwirkungen wie Bodendegradation oder Desertifikation nach sich zieht. Wenn Holz verbrannt wird, gelangt der grösste Teil des CO₂ umgehend wieder in die Atmosphäre. Verbleiben die Bäume jedoch im Wald, tragen sie weiter zu den Ökosystemleistungen bei oder werden bestenfalls nach der Ernte in langlebigen Holzprodukten und einer Kaskadennutzung in der Wertschöpfungskette Holz verwendet. Um den Wald als Ganzes langfristig zu erhalten, nachhaltig zu bewirtschaften und die Schutzfunktion vor Naturgefahren sicher zu stellen, werden gezielt einzelne Bäume und Baumgruppen entnommen. Durch dieses Lichtmanagement wird die natürliche Verjüngung der nächsten Baumgeneration sowie die Stabilität des Waldes gefördert. Die naturnahe Schweizer Waldbauphilosophie basiert grundsätzlich auf der natürlichen Baumverjüngung ohne Pflanzungen. Es werden nur ganz gezielte Anreicherungspflanzungen ausgeführt, wenn sich die Zielarten nicht von selbst verjüngen, beispielsweise bei Samenmangel aufgrund fehlender Mutterbäume oder an verjüngungshemmenden Standorten. Zudem werden gezielt einige klimaresistente Baumarten gepflanzt, um die Mischwaldbestände zu diversifizieren und zukunftsfähig zu machen. Die Schutzwaldpflege erfolgt nach den Grundsätzen von Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald (NAiS). Die Massnahmen erfolgen gemäss den Vorgaben des BAFU sowie den kantonalen Forstdiensten und werden auch von diesen kontrolliert. Mehr Informationen und wieso Schutzwälder gepflegt und Bäume gefällt werden, können im offiziellen Merkblatt des Amtes für Wald und Naturgefahren des Kantons Graubünden nachgelesen werden. 

 

Mittelverwendung finanzielle Beiträge myclimate 

Die finanziellen Beiträge der Stiftung myclimate sind zweckgebunden und ermöglichen es den Forstbetrieben, neben den Leistungsvereinbarungen mit Bund und Kanton, qualitativ und quantitativ zusätzliche Massnahmen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung auszuführen. Durch den Verzicht auf bestimmte Holznutzungen und den Verkauf von Emissionsreduktionszertifikaten werden potenzielle Ertragsausfälle entschädigt. Zu den Massnahmen gehören die gezielte Bewirtschaftung von Schutzwäldern, die Förderung der Biodiversität, das Durchführen von Schulungen und Informationsveranstaltungen sowie die Anpassung des Waldes an den Klimawandel. Zudem wird die Erschliessung mittels Zufahrtsstrassen zur Verbesserung der Waldbewirtschaftung und der Rundholzlogistik unterstützt.  

Ein weiteres wichtiges Element ist das «Carbon Crediting», bei dem die Emissionsreduktionszertifikate ex-ante berechnet, ex-post durch den TÜV jährlich verifiziert und entsprechend ausgezahlt werden. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich beim Waldprojekt im Prättigau und in Davos um ein sogenanntes «Avoidance»-Projekt handelt. Es zielt darauf ab, die Kohlenstoffspeicher des Waldes zu sichern und zu erhalten, die sonst durch den Klimawandel und eine erhöhte Holznutzung abnehmen würde. 

 

Karten der Projektregion 

Die zur Verfügung gestellten Karten bieten einen Überblick über die Projektregionen, wobei bestimmte Waldflächen wie Lawinenkorridore, buschige Wälder, Felsklippen, Forststrassen, Waldhütten und Waldreservate von der CO₂-Berechnung ausgenommen sind. Dass die Journalist*innen vor Ort eine Abweichung von den zur Verfügung gestellten Karten interpretieren, hängt mit mehreren Faktoren zusammen. Einerseits haben die zugestellten PDF-Karten einen Massstab von 1:180`000. Kleinflächige Details können auf dieser Karte nicht erkannt werden. Andererseits bleiben Verjüngungsflächen infolge von Schutzwaldpflegeeingriffen oder der Holznutzungen gemäss dem Schweizer Waldgesetz weiterhin Wald. Es kommt zu keiner Waldumwandlung, wie beispielsweise in Landwirtschaftsflächen oder Siedlungen wie in Ländern des Südens. Dieser Aspekt ist auch entscheidend bei der Interpretation von GFW-Daten. Es handelt sich dabei klar um eine Verjüngung des Waldes und nicht um eine Landumnutzung.  

Zudem, so Felix Wyss, Geschäftsführer der PLD Forst, sehen «neue Eingriffe in den ersten Jahren immer brutal aus». Auch die Natur «verjüngt» Wälder mit Feuer, Lawinen, Hochwasser, Steinschlag oder Insektenbefall. Auch diese «natürliche» Verjüngung durch die Natur sieht in den ersten Jahren «brutal» aus, wird in den meisten Fällen jedoch in einigen Jahren wieder mit einer neuen Baumgeneration regeneriert. Zudem ermöglichen diese temporären Phasen unzähligen lichtbedürftigen Arten der Flora und Fauna wertvolle Lebensräume. Das Lichtmanagement mit der Öffnung des geschlossen Kronendachs eines Altbestandes, ermöglicht es der nächsten Baumgeneration, sich zu etablieren und zu wachsen. Ein strukturreicher Wald mit unterschiedlichen Baumarten und Altersklassen ist resilienter und stabiler als ein flächig homogener und überalterter Baumbestand. Dies ist zentral, um die Schutzwirkung vor Naturgefahren sowie die Dienstleitungen eines Waldökosystem langfristig zu erhalten.  

 

Strassenbau und Strasseninstandhaltung im Projektgebiet 

Die Mitfinanzierung des Strassenbaus bzw. der Strasseninstandhaltung durch das Projekt ist dadurch begründet, dass die Arbeiten in einem Forstbetrieb und die Kernaufgabe der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Holzernte mit entsprechend geländetauglichen Maschinen und Fahrzeugen durchgeführt und sicher und effizient ermöglicht werden müssen. Die Holzernte in Gebirgsregionen wie im Prättigau und in Davos ist sehr aufwändig und kostenintensiv. Die im Berggebiet minimal gehaltene Walderschliessung wird unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte geplant und bestmöglich ins Gelände eingepasst. Um Wälder langfristig effizient und nachhaltig bewirtschaften zu können, braucht es auch zwingend eine entsprechende Erschliessung.

 

Weiterführende Links zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und der Schutzwaldpflege

 

Kritikpunkt 2, ausführlich: Doppelzählung der CO2-Speicherkapazität 

RTS «VRAIMENT» / SRF «dialog»: Im Beitrag wird auf einen Artikel vom 18. April 2024 der Wochenzeitung (WOZ) Bezug genommen «Klimaschutz: Greenwashing mit Schweizer Wald | WOZ Die Wochenzeitung». Die Kritik bezieht sich auf die doppelte Anrechnung der CO2-Speicherkapazität der Prättigauer und Davoser Wälder, die sowohl im nationalen Waldinventar als auch für den Verkauf von CO2-Zertifikaten an die Swiss berücksichtigt wurde. Diese Praxis wird von dem im Beitrag genannten Experten Harald Bugmann, Professor ETH Zürich, als problematisch angesehen, da sie die Klimaschutzwirkung überbewertet.  

Ausführliche Stellungnahme von myclimate: Das Waldprojekt in der Region Prättigau und Davos basiert auf der Methodik für Klimaschutzprojekte im Wald für die Schweiz des Vereins Wald-Klimaschutz Schweiz (WKSS). Diese Methodik wurde von TÜV NORD CERT GmbH auf Grundlage der ISO 14064-2 begutachtet und verifiziert. Sie bedient sich dabei anerkannten internationalen Methoden und Quellen (CDM Methoden, IPCC Guidelines, AFOLU Methoden). Die errechneten CO2-Emissionen – gespeichertes CO2 in der Holzbiomasse – fliessen daher ins Schweizer Emissionsregister ein. Sie werden aber aus genau diesem Grunde von myclimate mit internationalen Zertifikaten hinterlegt, um eine Doppelzählung zu vermeiden. Die Gelder aus den Zertifikaten sorgen für die Sicherung des Kohlenstoffspeichers im Wald, aber auch für Massnahmen, um den Wald an sich resilienter gegen Klimawandelauswirkungen zu machen, den Wald zu pflegen, die Dienstleistungen des Ökosystems langfristig zu sichern und um die Biodiversität zu fördern.  

Kritikpunkt 3, ausführlich: myclimate stellt Klimaschutzlabel der Zukunft vor 

myclimate stellt Klimaschutzlabel der Zukunft vor 

Implikationen

Implikation: Alle Klimaschutzprojekte, die im Beitrag kritisiert werden, werden von myclimate verwaltet. 

Falsche Aussage: Im RTS-Beitrag wird darauf eingegangen, dass es sich um insgesamt 15 Klimaschutzprojekte handelt, die die Swiss bzw. die Lufthansa-Gruppe ihren Kund*innen im Zuge der «Green Fares» anbietet. Hierbei wird nicht klar erwähnt, dass nicht alle Klimaschutzprojekten von myclimate sind. Von den drei im Beitrag erwähnten Klimaschutzprojekten ist nur das im Prättigau und in Davos ein Projekt der Stiftung myclimate. 

Allgemeine Informationen zur Zusammenarbeit von Swiss/Lufthansa Group und myclimate

Partnerportrait Lufthansa Group

Weiterführende Links

Gesamte Stellungsnahme im PDF-Format

Medienkontakt: 

Kathrin Dellantonio  
Geschäftsleiterin myclimate Schweiz 
mediaCH@myclimate.org 

 

Stiftung myclimate 
Pfingstweidstrasse 10 
8005 Zürich, Schweiz  
www.myclimate.org 
Tel.: +41 44 500 43 50 

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