Herr Philippe Gendret, bitte beschreiben Sie kurz das Energieversorgungsunternehmen Yverdon-les-Bains Énergies. Wie viele Kunden bedienen Sie mit welchen Produkten?
Yverdon Énergies versorgt 18'000 Kunden mit Strom, Gas, Wasser, Glasfaserleitungen und Wärme. Das Unternehmen verfolgt ein Nachhaltigkeitsprogramm, das auf der politischen Vision und der von der Bevölkerung gewählten Energiestrategie 2050 basiert.
Wie sehen Sie die Zukunft von Erdgas im Schweizer Energiemix?
Yverdon-les-Bains ist eine Stadt, die in einer Ebene liegt. Wir haben keinen Damm und generell sehr eher schlechte Voraussetzungen für Wasserkraftprodukte. Trotz Photovoltaikprogrammen oder geplanten Windkraftanlagen wird die Energieversorgung noch jahrzehntelang über Gas erfolgen. Der Biogasmarkt wird wachsen und wir werden Power-to-Gas-Lösungen entwickeln, die Strom aus Windkraftanlagen oder Photovoltaikanlagen verwenden.
Die Erzeugung von Methangas (CH₄) aus Wasser (H₂O) und lokalem Kohlendioxid (CO₂) wird unsere nächste Herausforderung sein. Dieses neue Produkt wird zusätzlich zu Erdgas angeboten.
Warum bietet Yverdon-les-Bains Energies seinen Kunden klimaneutrales Gas an?
Es geht um die Kohärenz mit der politischen Strategie unserer Stadt. Die ganze Stadt Yverdon-les-Bains bemüht sich, in Sachen Energie die sauberste zu sein. Mit Blick auf unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder kann niemand, der für die Verwaltung verantwortlich ist, ein nicht nachhaltiges Energieprogramm anbieten.
Seit 2017 arbeiten Sie mit myclimate zusammen. Erst kürzlich wurde die Zusammenarbeit um weitere drei Jahre verlängert. Warum haben Sie sich für myclimate als Partner entschieden?
Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten, mit denen Yverdon ihre Ziele im Sinne einer nachhaltigen Politik erreichen kann, bieten die Programme von myclimate die beste Hebelwirkung für eine sauberere Zukunft und ein Eindämmen der globalen Erwärmung. myclimate Klimaschutzprojekte sind effizient, streng kontrolliert. myclimate bietet eine Garantie für unser Unternehmen und unsere Kunden, dass das Geld gut in die von uns ausgewählten hochwertigen Projekte investiert wird.
Yverdon-les-Bains ist seit 2010 «Energiestadt» und mit Ihrer Agenda 21 haben Sie ein Aktionsprogramm zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung in Ihrem Unternehmen eingeführt. Beeinflusst dies auch Ihr Strom- und Gasproduktportfolio und wie?
Die gesamte Stadtverwaltung ist der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet; das ist unsere unternehmerische Arbeits- und Denkweise. Wenn wir beispielsweise an die Steigerung der Elektromobilität denken, engagieren sich vier Abteilungen - Mobilität, Sicherheit, Agenda 21 und Yverdon Energies - für das Ziel, den CO₂-Ausstoss zu minimieren, lokale Energie zu nutzen und zu verarbeiten.
Yverdon Energies arbeitet seit 2016 partnerschaftlich mit myclimate zusammen und bietet seinen 18‘000 Kunden klimaneutrales Erdgas als Lösung an. Pierre Dessemontet, Stadtrat Yverdon-les-Bains betont die Hebelwirkung von lokalen Versorgungsunternehmen im Kampf gegen den Klimawandel: «Als Verantwortliche der Versorgungsabteilung einer mittelgroßen Stadt sind wir besser als die meisten anderen in der Lage, unseren Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten, da wir der Hauptenergielieferant in unserer Gemeinde sind. Auf diese Weise können wir sauberere Energiequellen beeinflussen und fördern: Strom aus Wasser, Wind oder Sonne anstelle von Kohle oder Kernenergie, saubere Wärmequellen wie Wärme aus Wasseraufbereitungsanlagen oder lokalem Holz und erneuerbares Gas, wann immer möglich, anstelle von fossilen Brennstoffen. Das Versorgungsamt jeder Stadt sollte im Mittelpunkt des Kampfes gegen die globale Erwärmung stehen.»
Mehr Informationen zu den Produkten von Yverdon-les-Bains Énergies in Französisch: zum Video