Der Regenwald in Brasilien ist bedroht. Nachhaltige Waldbewirtschaftung ist in dem grössten südamerikanischen Land noch kaum etabliert. Umso beeindruckender ist das Projekt „Strom aus FSC-Holzschnitzeln“ in der Kleinstadt Itacoatiara im Amazonas-Gebiet. Es vereint nachhaltige Holzgewinnung und Waldbewirtschaftung mit effizienter Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien.
myclimate Projektleiter Martin Jenk hat unlängst Itacoatiara besucht. Seine Eindrücke sind im neuen myclimate-Film festgehalten. Dieser zeigt eindrücklich, wie lokales Engagement und an hohen Standards orientierte internationale Unterstützung ein Projekt ermöglichen, das sowohl die natürlichen Ressourcen schützt, als auch den Menschen vor Ort grosse Vorteile bringt.
Das Projekt ist weltweit das erste, das Emissionszertifikate auf der Basis von nachhaltig geernteter Biomasse aus einer FSC- (Forest Stewardship Council) zertifizierten Waldwirtschaft produziert. Durch den Einsatz von Holzschnitzeln werden Dieselgeneratoren ersetzt und die rund 80'000 Einwohner der Stadt mit klimafreundlichem Strom versorgt. Die Anlage erzeugt jährlich bis zu 56'000 MWh Strom, für die ansonsten gut fünf Millionen Liter Diesel verbraucht würden.
Die 100'000 Tonnen Holzabfälle stammen aus dem nahen Sägewerk und resultieren zu 100% aus nachhaltiger Waldwirtschaft gemäss den FSC-Richtlinien. Vorher verrotteten die Holzabfälle in grossen Stapeln auf dem Gelände, was einen Ausstoss von jährlich rund 45'000 Tonnen CO₂-Äquivalente aus Methan zur Folge hatte.