ESAF 2019 setzt Massstäbe für nachhaltige Grossevents

Der grösste Schweizer Sportanlass im vergangenen Jahr wurde vollständig klimaneutral durchgeführt. Der nun präsentierte und von myclimate miterstellte Nachhaltigkeitsbericht zum Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2019 in Zug (ESAF) liefert eine praktische Handreichung für eine möglichst klimafreundliche Durchführung von kommenden Grossanlässen.

Mobile Sammelteams sammeln auf dem ganzen Festgelände Flaschen ein. Bild: myclimate

In Zug wurde der offizielle Nachhaltigkeitsbericht zum Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest vorgestellt. Das Dokument zum grössten Schweizer Sportanlass 2019 wurde von myclimate miterarbeitet und umfasst auf 44 Seiten alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit. Er zeigt anhand von Berechnungen sowie mit Hilfe von Befragungen der Besucherinnen und Besucher, dass die geplanten Massnahmen und Entscheidungen gewirkt haben. Die im Vorfeld gesetzten Nachhaltigkeitsziele wurden erreicht und teilweise übertroffen.

«Dieser Bericht bietet für zukünftige Veranstaltungen, ob Sport- oder Kulturanlass, konkrete Massnahmen und Planungshilfen für eine möglichst nachhaltige Durchführung. Auch für die Erstellung eines Pflichtenhefts zur Vergabe eines Anlasses finden sich hier klare Bewertungskriterien und Entscheidungshilfen», sagt Cornelia Rutishauser, Corporate Partnerships Managerin bei myclimate und Mitautorin des Berichtes.

 

Nachhaltigkeit und Klimaschutz am ESAF 2019

myclimate hat für das ESAF 2019 die CO2-Bilanz berechnet. Gleichzeitig wurden im Rahmen des Programms myclimate «Cause We Care» mit dem Veranstalter zusammen Massnahmen erarbeitet, um das Fest so klimaschonend wie möglich durchführen zu können.

Laut myclimate Berechnungen waren in Zug die höchsten CO2-Emissionen nicht wie üblich bei Grossveranstaltungen bei der Mobilität zu finden, sondern im Verpflegungssektor. 

Das sehr ambitionierte Ziel, dass 80 Prozent der Besucherinnen und Besucher mit dem ÖV oder mit dem Velo ans Fest gelangen sollten, wurde faktisch erreicht.

In Zug wurde zudem zum ersten Mal an einem ESAF auf Glasflaschen und teilweise auf Plastikbecher ein Depot von einem Franken erhoben. Das Ziel bestand einerseits darin, möglichst viele Flaschen recyceln zu können und andererseits auch die Gefahr durch Glasscherben zu minimieren. Gleichzeitig konnten alle Besucherinnen und Besucher nach dem Prinzip von myclimate «Cause We Care» durch das Spenden dieses Depots sich auf freiwilliger Basis am Nachhaltigkeitsfonds zu beteiligen. Durch diese Massnahme seien 110'000 Franken in den eigens aufgesetzten Nachhaltigkeitsfonds geflossen, wie ESAF-OK-Präsident Heinz Tännler bei der Vorstellung des Berichts ergänzte. Aus den Geldern des Fonds, der auch von den Sponsoren und dem OK gespeist wurde, werden einerseits lokal Klimaschutzmassnahmen umgesetzt. Andererseits wurden mit einem Teil der Gelder alle Treibhausgasemissionen durch zwei Klimaschutzprojekte von myclimate in Uganda und Nicaragua vollständig kompensiert.

Cornelia Rutishauser zieht Bilanz: «Massgeblich für den im Vergleich geringen CO2-Fussabdruck war die Wahl des urbanen, hervorragend aus der gesamten Schweiz erreichbaren Standortes. Im Verbund mit der ÖV-Integration auf das Ticket konnte hierdurch ein sonst erheblicher höherer CO2-Wert vermieden werden. Auch die Nutzung schon vorhandener Infrastruktur und der ebenfalls einfachere Materialtransport sprechen für diese Standortwahl.»

Bleiben Sie informiert!