Ein Jahr myclimate «Impact-Label» – eine Zwischenbilanz

Im Dezember 2022 hat myclimate das Impact-Label «Wirkt. Nachhaltig» eingeführt. Das Label bietet Unternehmen damit die Möglichkeit, ihr Engagement für den Klimaschutz zu kommunizieren, ohne dabei mittlerweile in die Kritik geratene Begriffe wie «klimaneutral» oder «kompensieren» zu nutzen. Der strategische Entscheid für den Begriffswechsel war die Antwort auf veränderte regulatorische Rahmenbedingungen im CO₂-Markt. Gleichzeitig adressierte der Schritt mehr Transparenz in der Klimakommunikation. Etwas mehr als ein Jahr später zieht myclimate eine positive Bilanz. Wir zeigen am Beispiel der Firma Exped auf, wie unsere Kund*innen diesen wichtigen Schritt mitgegangen sind und die Umstellung umgesetzt haben.

Als langjährige Klimaschutzorganisation sieht sich myclimate in der Pflicht, die Wirksamkeit, Qualität und Integrität der eigenen Angebote laufend zu überprüfen und anzupassen. Vor gut einem Jahr haben wir uns entschieden, das Label «klimaneutral» aus allen Portfolios zu entfernen und und stattdessen mit dem Impact-Label zu ersetzen. Auch die Begriffe «Kompensation» und «kompensieren» tauchen in unserer Kommunikation nicht mehr auf, sondern wir sprechen von «Klimaschutzbeitrag» oder «Verantwortung übernehmen».

Verantwortlich für diese Umstellung ist der Paradigmenwechsel, der mit dem Pariser Abkommen von 2015 angestossen wurde. Die in Glasgow 2021 beschlossenen Umsetzungsregeln von Artikel 6 des Paris-Abkommens beeinflussen auch den freiwilligen CO₂-Markt. Insbesondere für Klimaschutzprojekte standen die sogenannten Corresponding Adjustments (CAs) im Mittelpunkt. Ziel dieser Regelung ist die Verhinderung der gleichzeitigen Anrechnung von Emissionsreduktionen durch mehrere Parteien. Es soll damit also ausgeschlossen werden, dass sich sowohl ein Unternehmen, das ein Klimaschutzprojekt finanziert, als auch das Land, in dem das Projekt umgesetzt wird, die entsprechenden Emissionsreduktionen anrechnen. Da bisher keine Projekte mit CAs auf dem Markt sind, konnte auch ein Label «klimaneutral» nicht mehr vergeben werden. 

Ein weiterer wichtiger Grund war der zunehmende Wunsch unserer Kund*innen, eine Lösung für das wachsende Misstrauen der Endkonsument*innen gegenüber klimaneutralen Labels zu finden. Immer häufiger wurde der Vorwurf des «Greenwashing» oder Ablasshandels gegenüber den Bemühungen laut, das Unternehmen oder das Produktportfolio klimafreundlich zu gestalten. In enger Zusammenarbeit und vielen Gesprächen konnte myclimate eine Antwort finden und bereits vor der offiziellen Lancierung des Labels viele bestehende Kunden positiv überzeugen. 

Das eingeführte Impact-Label «Wirkt. Nachhaltig» zeichnet eine finanzielle Übernahme der eigenen Emissionen aus. Damit unterstützen Unternehmen wirksam nachweislichen Klimaschutz ausserhalb ihrer Wertschöpfungskette. Das neue Schlagwort dazu heisst “beyound value chain mitigation” – zu Deutsch: ein Unternehmen übernimmt neben firmeninternen Reduktionsmassnahmen die finanzielle Verantwortung für die verbleibenden unvermeidbaren Emissionen, indem es einen entsprechenden Beitrag in ein Klimaschutzprojekt investiert. 

Das «Impact-Label» ist ein Teil des ganzheitlichen myclimate-Klimaschutzangebots, das aus Beratung, Bildung und Klimaschutzprojekten besteht. Wir bleiben aber nicht stehen. Das Label wird weiterentwickelt, um in Zukunft die firmeninternen Reduktionsmassnahmen eines Unternehmens widerspiegeln zu können. Damit will myclimate vor allem eines – den Partner*innen auch in Zukunft die Möglichkeit geben, ein wirksames und qualitativ hochwertiges Klimaschutzengagement zu ermöglichen und integer zu kommunizieren. 

Mit der Outdoor-Marke und myclimate Kundin Exped haben wir über die konkrete Umsetzung und die damit verbundenen Erfolge, aber auch Schwierigkeiten gesprochen. Exped hat als erstes Unternehmen auf die neue Kommunikation umgestellt. Wir sprechen mit Muriel Weber, Sustainability Manager bei Exped, über die Erfahrung: 

Lesen Sie hier das ganze Interview mit Muriel Weber, Sustainability Manager bei Exped.

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