Der weltweite Kleiderkonsum ist stark angestiegen. Innerhalb der letzten 15 Jahre hat sich der globale Absatz beinahe verdoppelt. So kaufen Schweizer*innen durch- schnittlich 65 bis 70 neue Kleidungsstücke pro Jahr. 40 Prozent davon werden nie getragen!
→ Probieren Sie es einmal mit Teilen, Tauschen oder Mieten. Smokings und Hochzeitskleider finden Sie beim Anbieter Kleihd, Alltagskleider tauschen Sie bei SWAP-Kleidertauschbörsen und für Schlauchboote, Stand Up Paddelboards, Klettergurt und Winkelschleifer gibt es Sharing-Plattformen wie Sharely.
In der Schweiz stammen nur gerade zwei Prozent aller gekauften Konsumgüter aus zweiter Hand. Dabei senkt die verlängerte Lebensdauer eines Produkts, also die Verwendung bis zum wirklichen funktionellen Lebensende, dessen CO₂-Fussabdruck enorm. Die Grafik zeigt Ihnen die CO₂-Einsparungen beim Kauf von Secondhand-Produkten. Zum Vergleich: Ein Flug von Zürich nach Athen und zurück verursacht rund 600 kg CO₂.
→ Schmökern Sie in Secondhandläden, Börsen und Flohmärkten oder suchen Sie auf Ricardo und Tutti. Goodie: Mehrfach gewaschene Kleider sind billiger und gesundheitlich unbedenklicher als neu gekaufte.
Viele textile Produkte bestehen mittlerweile aus Polyester-Kunstfasern. Hochwertig verarbeitete Fasern aus wiederverwendetem Plastik haben eine sehr gute Umweltbilanz. Dennoch können auch sie durch Mikroplastik Auswirkungen auf die Gewässer haben.
→ Achten Sie daher auf Qualität, schonendes Waschen und auf einen möglichst geringen Materialmix, denn Materialverbindungen lassen sich nur schwer wiederverwenden. Natürliche Rohstoffe wie Wolle oder Leinen bieten gute Alternativen.
Mehr als 50 Prozent der CO₂-Emissionen werden davon beeinflusst, wie lange Sie ein Produkt nutzen. Dies gilt für Kleider genauso wie für Kaffeemaschinen, Hometrainer, Tablets oder das Velo.
→ Wertiger ist in jedem Fall mehr. Kaufen Sie nach Möglichkeit zeitlose, hochwertige Produkte, die Sie länger nutzen können. Der Umwelt, aber auch auf lange Sicht Ihrem Budget zuliebe.
Importierte Produkte bringen einen unsichtbaren «Rucksack» an bereits emittierten Gasen mit, die bei Produktion und Transport entstanden sind.
→ Setzen Sie auf regionale Produkte. Diese mögen teurer sein, haben aber meist eine längere Lebensdauer und sind allein daher oft besser für die Umwelt.
Wenn mal etwas kaputtgeht, muss nicht gleich was Neues her. Viele Hersteller und Fachgeschäfte bieten kostengünstige Reparaturen an. Zudem setzen sich Handydoktoren und Repair-Cafés immer mehr durch.
→ Ab sofort heisst es:
«Reduzieren, reparieren, rezyklieren». Machen Sie mit!