Effektiver Klimaschutz basiert darauf, dass in der Wirtschaft und in der Gesellschaft Lösungen erarbeitet werden, um weniger Treibhausgasemissionen zu verursachen. Dafür sind verschiedenste Fähigkeiten notwendig. Mit der myclimate Company Challenge entwickeln Lernende eigene Projekte für Energie- und Ressourceneffizienz. Dabei lernen sie, ihre beruflichen Kompetenzen einzusetzen, um in ihrer Branche konkrete Veränderungen anzustossen. Davon profitieren sowohl die Nachwuchsfachkräfte wie auch die Unternehmen. Das Ausbildungsformat wird gestaltet und moderiert von den Berufsbildungsexpert*innen der Stiftung myclimate, die seit mehr als zehn Jahren Lernende zu betrieblichem Klimaschutz befähigen.
Gemeinden und Städte fördern Klimabildung unternehmensübergreifend
Nebst Unternehmen verschiedenster Branchen setzen neu auch die Städte Wil und Zürich auf das bewährte Ausbildungsformat, um mit den lokalen Nachwuchsfachkräften den Klimaschutz voranzubringen. Die Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand ermöglicht, dass ortsansässige Lehrbetriebe aller Grössen und Branchen gemeinsam eine Company Challenge durchführen können.
Dank der firmenübergreifenden Durchführung können viele Synergien genutzt und der Erfahrungsaustausch gefördert werden. Dies führt zu einem branchen- und betriebsübergreifenden Know-how-Transfer und einer starken Vernetzung in ganzen Städten und Regionen.
Stadt Wil leistet Pionierarbeit
Für die Stadt Wil ist klar, dass die langfristigen Klimaziele nur gemeinsam mit der lokalen Wirtschaft erreicht werden können. Deshalb lancierte sie als erste Stadt gemeinsam mit der Stiftung myclimate die schweizweit erste städtische Company Challenge. 21 Lernende aus sieben verschiedenen Unternehmen, sowie der Stadtverwaltung Wil nehmen daran teil.
Am Kickoff-Tag im Herbst 2021 entdeckten die Lernenden, wie der Klimawandel durch effektive Klimaschutzmassnahmen gestoppt werden kann. Der Energiebeauftragte der Stadt Wil zeigte die Vielfalt bestehender und potenzieller Projekte in den Bereichen Mobilität (MONAMO WIL), Wärme, Strom und Konsum vor. Auf diesen Grundlagen erarbeiten die Lernenden eigene Projektideen, um in ihrem Unternehmen Energie und Ressourcen einzusparen. Über die letzten Monate konnten sie in Gruppen ihre Projektideen unter professioneller Begleitung entwickeln und weiterverfolgen.
Mit den eingereichten Projekten bewiesen die jungen Fachkräfte, dass sie bereit sind, zur Erreichung der unternehmerischen und kommunalen Klimaziele beizutragen. So erarbeiteten gleich zwei Projektteams detaillierte Planungsgrundlagen, um an ihrem Unternehmensstandort die Veloparkplätze zu erweitern. Geomatik-Lernende zeigten auf, wie eine Dachbegrünung zur Vernetzung von Insektenwohnräumen beitragen kann. Andere Projektteams entwickelten Massnahmen für ökologische Kundenbindungsmassnahmen oder Solarenergie.
Die Vielfalt der Projektideen und der eingesetzten Fähigkeiten widerspiegelt sich auch in den weiteren Company Challenges, wie bei Emmi, fenaco, Griesser, IGP, der Arnold AG, Clientis oder Freitag. Mit dem neuen Lehrjahr starten im Herbst 2022 Lernende in verschiedensten Unternehmen in der Stadt Zürich und in der ganzen Schweiz mit weiteren Company Challenges zu Klimaschutz.