Hunderte von Secondhand-Shops, Tauschbörsen und auch Privatpersonen hatten sich aktiv, mit kreativen Verkaufsaktionen am Secondhand Day beteiligt. Die Zahl der eingesparten Emissionen von 1458 Tonnen an diesem Aktionstag am 26. September 2020 zeigt eindrücklich, welches Potenzial Secondhand-Konsum für den Klimaschutz aufweist. Eine deutliche Verlängerung der Lebenszeit von Produkten und weniger Neukäufe können massiv zum Erreichen der Klimaziele beitragen.
In der Schweiz stammen nur gerade zwei Prozent der gekauften Konsumgüter aus zweiter Hand. Eine Verlängerung der Produktlebenszeit, ein zweites Leben durch Secondhand kann zu massiven CO2-Einsparungen führen und zum Erreichen der Klimaziele beitragen. Aus diesem Grund wurde der Secondhand Day ins Leben gerufen und von myclimate als Partner unterstützt.
Im Zürcher Warenhaus Jelmoli diskutierten die Initianten Kai Landwehr von myclimate, Nicolai Diamant von Circular Economy Schweiz und Ricardo-CEO Francesco Vass gemeinsam mit Jelmoli-CEO Nina Müller und Rea Bill vom Luxus-Secondhand Shop Reawake über den erfolgreichen Einzug von Secondhand-Ware in das Warenhaus. Den ganzen Talk dazu gibt es hier.
Berechnungsmethode
Bei der Berechnungsmethode zur Einsparung der Emissionen hat myclimate die Herstellung, Verpackung und den Transport von neuen Produkten in Betracht gezogen.
Aus diesem Grund wurde nach Herstellungsort der Produkte oder Komponenten in Asien (China/Indien) oder Europa unterschieden. Die Emissionen, die durch das Betreiben der Ricardo-Plattform sowie beim Transport der verkauften Gebrauchtartikel entstehen, wurden ebenso berechnet. Diese bewegen sich im Vergleich zu den Emissionen durch Herstellung, Verpackung und Transport von Neuware jedoch im kleinen einstelligen Prozentbereich. Die Berechnungsmethode geht jeweils von den Minimal-Emissionen eines Produktes aus. Dies soll den unterschiedlichen Gegebenheiten eines Artikels (Material, Herstellung, Herkunft etc.) Rechnung tragen. In manchen Kategorien handelt es sich zudem um grob angenäherte Werte, welche sich im Einzelfall vom eigentlichen Emissionswert eines Produktes unterscheiden können. Über die Zeitspanne eines Jahres und über alle verkauften Produkte sollten sich diese Unterschiede aber grösstenteils relativieren.
Über den Secondhand Day
Die Initiative wurde von «Ricardo», «myclimate», «Circular Economy Schweiz» und «20 Minuten» ins Leben gerufen. Schweizer*innen produzieren pro Kopf jährlich im Schnitt 14 Tonnen CO2. Ein bedeutender Teil davon ist auf den persönlichen Konsum zurückzuführen. Dabei entsteht der individuelle CO2-Fussabdruck weniger bei der Nutzung von Gütern, als vielmehr bei deren Produktion, Transport und Entsorgung. Das Konsumverhalten bietet enorme Einsparmöglichkeiten und Potenzial für Veränderung. Der Secondhand Day soll einen nationalen Dialog darüber starten und zu einem besseren Umgang mit der Umwelt animieren. Die Initiative will nicht zum Verzicht aufrufen, sondern zu einem bewussteren Konsum mit einer längeren durchschnittlichen Nutzungsdauer von Produkten. Noch mehr Informationen finden Sie hier.