Coop-Förderprogramm: Aus Mist und Gülle wird Energie und Dünger

Landwirtschaftliches Anwesen mit einem großen Stall und Silos vor einem bewaldeten Berg, im Vordergrund ein kahles Ackerfeld.

Projekttyp: Biogas

Projektstandort: Schweiz

Projektstatus: In Betrieb, exklusiv

Emissionsreduktion über 10 Jahre: 600 tCO2e

Das Coop-Klimaschutzprogramm unterstützt landwirtschaftliche Biosuisse- oder Miini-Region Betriebe beim Bau und Betrieb einer Kleinbiogasanlage. Dank der Biogasanlage soll der anfallende Hofdünger wie Mist und Gülle künftig vergärt und in einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme gewonnen werden. So werden Methanemissionen vermieden, die sonst bei der Lagerung und Bearbeitung des Hofdüngers anfallen, und gleichzeitig wird erneuerbare Energie produziert. Interessierte können sich ab sofort für dieses Klimaschutzprogramm anmelden.

Heute wird der grösste Teil der Hofdünger traditionell auf Miststöcken oder in Güllengruben gelagert. Durch bakterielle Stoffwechselprozesse beim Abbau des organischen Materials bildet sich Methan, ein rund 25 Mal stärkeres Treibhausgas als CO₂. Diese Emissionen tragen zur Klimaerwärmung bei.

Durch die gezielte Vergärung in einer Biogasanlage wird der Hofdünger unter anaeroben (sauerstofffreien) Bedingungen durch Mikroorganismen zu Biogas und Biodünger (Gärgülle) umgewandelt. Bei der anschliessenden Verbrennung im nachgeschalteten Blockheizkraftwerk wird das klimaschädliche Methangas in CO₂ umgewandelt sowie Wärme und Strom erzeugt. Aufgrund der biogenen Herkunft des Kohlenstoffs ist das so entstehende CO₂ klimaneutral. Der produzierte Strom wird ins Netz eingespeist, die Wärme wird im Vergärungsprozess eingesetzt und zum Heizen von naheliegenden Gebäuden verwendet. Die übrigbleibende Gärgülle kann aufgrund des hohen Nährstoffgehalts ideal als Dünger verwendet werden. 

Die meisten Biogasanlagen verwenden neben Hofdünger auch andere, energiereichere organische Abfälle (Co-Substrate), die mehr Biogas liefern und sich die Anlage dadurch wirtschaftlicher betreiben lässt. Diese Substrate werden immer rarer und sind je nach Herkunft umstritten. Die landwirtschaftlichen Kleinbiogasanlagen in diesem Klimaschutzprogramm müssen mindestens 80 Prozent Hofdünger und höchstens 20 Prozent Co-Substrate verwenden.

Aufgrund der geringeren Biogasausbeute weisen solche Anlagen eine relativ lange Amortisationsdauer auf. Durch einen Förderbeitrag des Coop-Klimaschutzprogrammes soll das Hemmnis der hohen anfänglichen Investitionskosten für interessierte Landwirtinnen und Landwirte gesenkt werden.

 

Kontakt

Ian Rothwell, Projektleitung Coop Klimaschutzprogramm, Tel. direkt: 044 206 34 17, Email

Hinweis: Dieses Programm nimmt keine weiteren Anmeldungen mehr entgegen.

 

Dieses Projekt trägt zu 2 SDGs bei*

*Stand: Ende 2023. Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.

 

Diese SDGs sind von myclimate geprüft:

SDG-Icon 7, Bezahlbare und saubere Energie: Gelbes Quadrat mit weisser Illustration der Sonne mit einem Einschaltsymbol in der Mitte

145 MWh Elektrizität wird jährlich generiert.

SDG-Icon 13, Massnahmen zum Klimaschutz : Dunkelgrünes Quadrat mit weisser Illustration eines Auges mit Planet Erde in der Iris

Jährlich werden 60 tCO2 eingespart.

Situation ohne Projekt

Lagerung des anfallenden Hofdüngers auf Miststöcken und in Güllengruben

Projektstandard

Projektnummer

7919-001

Bleiben Sie informiert!