Projekttyp: Landnutzung und Wald
Projektstandort: Madagaskar, Assassins-Bucht
Projektstatus: In Betrieb, keine Zertifikate erhältlich
Jährliche Emissionsreduktion des gesamten Projekts: 943 t
Gesunde Mangrovenwälder, auch "blaue Wälder" genannt, speichern CO₂, schützen die Bevölkerung vor Naturgefahren und helfen, Korallenriffe zu erhalten – ein wichtiger Lebensraum für bedrohte Arten. Das Klimaschutzprojekt fördert die nachhaltige Nutzung von Mangroven, um Abholzung und Degradierung zu vermeiden.
Mangroven sind aussergewöhnlich produktive Ökosysteme, die eine einzigartige Biodiversität bergen und Lebensgrundlage für Millionen Menschen in Küstengebieten sind. Jährlich werden ein bis zwei Prozent der Mangrovenwälder zerstört, das ist mehr als bei jeder anderen Waldart. Die Ursache ist unregulierte Abholzung zur Herstellung von Holzkohle, von deren Verkauf die Menschen leben.
Mangroven sind die Wälder des Meeres, speziell angepasst an die unwirtliche, salzige Umgebung, wo Land und Ozean aufeinandertreffen.
Degradierung und Abholzung bedrohen auch die Mangrovenwälder in der Assassins-Bucht in Südwestmadagaskar, die 4'000 Menschen eine Heimat bieten. Die Wälder schützen vor Sturmfluten, liefern Brennholz und Baumaterial und tragen zur Ernährungssicherheit bei, indem sie wichtige Fischgründe wie Garnelen und Krabben beherbergen. Ausserdem sind die Mangrovenwälder Teil des Velondriake-Gebiets, in dessen Riffen zahlreiche endemische und viele bedrohte Arten wie die grüne Meeresschildkröte und der graue Riffhai leben.
Das übergeordnete Ziel des gemeindebasierten Projekts ist, nachhaltiges Management in einem Gebiet von ungefähr 1'000 Hektaren zu stärken. Dazu verfolgt das Projekt vier untergeordnete Ziele: Erstens, die aktuelle Qualität und Ausdehnung der Mangrovenwälder zu erhalten. Zweitens, Mangrovenentwaldung durch nachhaltiges Abholzen zu reduzieren. Drittens, degradierte Mangrovenwaldgebiete wiederherzustellen und schliesslich einheimische Baumplantagen einzurichten, die als alternative Holzquelle genutzt werden.
Ungefähr 10 Prozent der globalen Emissionen durch Abholzung werden durch den Verlust von Mangrovenwäldern verursacht.
Im Projektgebiet werden nachhaltiges Management und zahlreiche weitere Aktivitäten implementiert. Die Einheimischen lernen nachhaltige Erntemethoden, um langfristig von Mangrovenholz zu profitieren. Ausserdem bindet das Projekt die Gemeinden in die Aufforstung und den Aufbau von Holzplantagen ein, die das Mangrovenholz als Bau- und Brennmaterial ersetzen. Fischer und Fischerinnen werden in effektivem Fischereimanagement ausgebildet und Fanggründe zeitweise geschlossen, damit sich die Schlammkrebs- und Garnelenbestände erholen können. Darüber hinaus wird die Imkerei als zusätzliche Einkommensquelle gefördert und ausgebaut.
Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit Gemeindeverbänden sowie lokalen und regionalen Behörden durchgeführt. Im Projekt werden Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen eingerichtet. Der Erlös aus den Emissionsreduktionszertifikaten stärkt das Wissen der lokalen Bevölkerung in nachhaltiger Mangrovenwaldbewirtschaftung und Fischerei und finanziert den Kapazitätsaufbau sowie ein solides Monitoring.
Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.
4'000 Küstenbewohner – von denen 60% unterhalb der nationalen Armutsgrenze – profitieren von sozialen Investitionen, die ihr Einkommen und ihren Wohlstand erhöhen.
Mit den Projekteinnahmen werden Schulgelder für alle Kinder in Partnerdörfern finanziert.
Frauen werden im Co2-Monitoring und als Mitglieder der Marine Management Association aktiv am Projekt beteiligt.
Die Projekteinnahmen werden zur Bereitstellung von sauberem Trinkwasser in Zusammenarbeit mit den Partnerdörfern verwendet.
Über 1000 Tonnen CO₂ wurden bereits sequestriert.
Lebensräume für gefährdete Arten werden geschützt und Korallenriffe erhalten.
Auf einer Fläche von 640 Quadratkilometern ist eine nachhaltige Forstwirtschaft etabliert worden.
Das Projekt unterstützt das Management des Meeresgebiets und damit den Lebensraum von Fisch, welcher die wichtigste Proteinquelle für die Bevölkerung darstellt.
In Projektdörfern, in denen Bedarf für Elektrifizierung besteht werden die CO₂-Gelder für die Installation von Solarmodulen und Batterien verwendet.
Gemeinschaftsunternehmen wie Seegurken-Aquakultur und Mangrovenimkerei werden aufgebaut und bieten alternative Einkommensquellen.
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