Projekttyp: Landnutzung und Wald
Projektstandort: Neuchâtel, Schweiz
Projektstatus: In Betrieb, keine Zertifikate erhältlich
Emissionsreduktion über 50 Jahre: 925 tCO2e
Dank des Klimaschutzprojekts kann ein weiteres Hochmoor in Sous-Martel-Dernier renaturiert werden, womit weniger Treibhausgas in die Atmosphäre gelangt. Aber nicht nur der Klimaschutz profitiert von einer Wiedervernässung, sondern auch die Biodiversität, der Wasserhaushalt und die lokale Baubranche.
Moore im natürlichen Zustand haben ein riesiges Speicherpotential für Kohlenstoff. Weltweit speichern Moorböden 30 Prozent des Bodenkohlenstoffs, obwohl sie nur drei Prozent der Fläche bedecken. In der Schweiz wurden einst viele Hochmoore mittels Entwässerungsgräben trockengelegt, um den Boden landwirtschaftlich zu nutzen oder Torf abzubauen. Obwohl sie seit der Rothenthurm-Initiative von 1987 geschützt sind, befinden sich Zweidrittel der über 500 Hochmoore aus Geldmangel nach wie vor in entwässertem Zustand. Dadurch gelangt kontinuierlich CO2 in die Atmosphäre. Nur eine Wiedervernässung garantiert, dass ein entwässertes Hochmoor wieder zu einem langfristigen Kohlenstoff-Speicher wird.
Das Hochmoor in Sous-Martel-Dernier ist eine der grössten Moorlandschaften in der Schweiz. Das Moor Sous-Martel-Dernier in der Gemeinde Ponts-de-Martel im Kanton Neuchâtel – ein Hochmoor von nationaler Bedeutung – wird im 2024 wiedervernässt. Das Klimaschutzprojekt schliesst die Finanzierungslücke und ist somit mitentscheidend für das Renaturierungsprojekt, welches vom Kanton Neuchâtel durchgeführt wird. Das Projekt wird mitfinanziert durch Bundesbeiträge, Kantonsbeiträge und von Pro Natura Neuchâtel.
In einem entwässerten Moor dringt Sauerstoff in den Boden ein und wandelt den gebundenen Kohlenstoff im Torfboden in CO₂ um, das in die Atmosphäre entweicht. Um ein Moor wiederzuvernässen, müssen die Drainagegräben mit baulichen Massnahmen geschlossen werden. Sobald der Zustand wieder einem naturnahen, intakten Moor entspricht, hemmt der hohe Wasserstand die Zersetzung des organischen Materials, in welchem grosse Mengen an Kohlenstoff permanent gespeichert sind. Das Klimaschutzprojekt wird möglich, dank einer Methodologie der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL, die die Menge CO₂-Emissionen abschätzt, welche dank einer Wiedervernässung vermieden werden. Nach diesem Ansatz binden die obersten 50 cm des Torfkörpers potentielle Emissionen von 925 Tonnen CO₂ pro Hektar über die nächsten 50 bis 100 Jahre.
Moore stehen nicht umsonst unter Schutz. Sie sind Hotspots der Biodiversität. Intakte Moore bieten Lebensräume für seltene oder gar bedrohte Tier-und Pflanzenarten. Eine Renaturierung verbessert zudem den Hochwasserschutz, die Wasserreinhaltung, das Mikroklima und das Landschaftsbild. Die Gelder für die Instandstellung des Moores fliessen mehrheitlich in das regionale Gewerbe.
Weitere Moor-Projekte im Rahmen des Moorprogrammes von myclimate sind hier zu finden.
*Stand: Ende 2023. Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.
Ein renaturiertes Moor verbessert den Hochwasserschutz und die Wasserreinhaltung.
Renaturierte Moore sind grosse Kohlenstoffspeicher.
1 Hektar wird wieder vernässt und bietet einen wertvollen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten.
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