Projekttyp: Landnutzung und Wald
Projektstandort: Luzern, Schweiz
Projektstatus: In Betrieb, keine Zertifikate erhältlich
Emissionsreduktion über 50 Jahre: 740 t CO₂e
Durch dieses Projekt wird im Bannwald, Kanton Luzern, eine Hochmoorfläche renaturiert, was die Freisetzung von Treibhausgasen in die Atmosphäre verringert. Neben dem Beitrag zum Klimaschutz bringt die Wiedervernässung Vorteile für die Biodiversität, den Wasserhaushalt und auch die lokale Bauwirtschaft.
Natürliche Moore sind riesige Kohlenstoffspeicher. Weltweit speichern sie rund 30 Prozent des Bodenkohlenstoffs, obwohl sie nur etwa drei Prozent der Landfläche bedecken. Viele Schweizer Hochmoore wurden jedoch durch Entwässerungsgräben trockengelegt, um landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen oder Torf abzubauen. So wird kontinuierlich CO₂ freigesetzt. Nur eine Wiedervernässung kann sicherstellen, dass ein entwässertes Hochmoor langfristig wieder Kohlenstoff speichert.
Moor am Fusse des Pilatus
Das Hochmoor im Kanton Luzern befindet sich im Bannwald bei Schwarzenberg, am Fuss des Pilatus. Der Torfmoos-Bergföhrenwald ist als Naturvorranggebiet ausgewiesen und wird nach Naturschutzzielen bewirtschaftet. Früher wurde die Moorfläche durch Gräben entwässert, doch im Rahmen des Regenerationsprojekts werden diese durch Holzsperren verdämmt, um den Wasserhaushalt zu stabilisieren und den Torfkörper wieder zu vernässen.
Warum braucht es myclimate Gelder?
Das Klimaschutzprojekt schliesst die Finanzierungslücke und ist damit entscheidend für die Umsetzung der Renaturierung. Es wird durch kantonale (Luzern) und bundesweite Beiträge unterstützt. Die Renaturierungsarbeiten sollen 2024 abgeschlossen sein.
Intakte Moorböden als nachhaltige Kohlenstoffspeicher
In entwässerten Mooren gelangt Sauerstoff in den Boden, wodurch der Kohlenstoff im Torfboden in CO₂ umgewandelt und freigesetzt wird. Zur Wiedervernässung eines Moores müssen die Drainagegräben baulich geschlossen werden. Ein intakter, naturnaher Zustand mit hohem Wasserstand verhindert die Zersetzung des organischen Materials und bewahrt den Kohlenstoff im Boden. Die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL hat eine Methodik entwickelt, um die CO₂-Emissionen abzuschätzen, die durch eine Wiedervernässung vermieden werden. Nach diesem Ansatz binden die oberen 50 cm des Torfkörpers potenzielle Emissionen von über 1.000 Tonnen CO₂ pro Hektar über die nächsten 50 bis 100 Jahre.
Vielfältiger Nutzen
Moore sind wertvolle Ökosysteme und wichtige Rückzugsorte für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Eine Renaturierung stärkt zudem den Hochwasserschutz, verbessert die Wasserqualität, beeinflusst das Mikroklima positiv und trägt zum Erhalt des Landschaftsbildes bei. Die für die Instandsetzung des Moores vorgesehenen Mittel fliessen grösstenteils in das regionale Gewerbe.
Weitere Moor-Projekte im Rahmen des Moorprogrammes von myclimate sind hier zu finden.
*Stand: Ende Oktober 2024. Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.
Ein renaturiertes Moor verbessert den Hochwasserschutz und die Wasserreinhaltung.
Renaturierte Moore sind grosse Kohlenstoffspeicher.
0.8 Hektaren werden wiedervernässt und bieten einen wertvollen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten.
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