Projekttyp: Effiziente Kocher
Projektstandort: Indien, Odisha
Projektstatus: In Betrieb
Jährliche Emissionsreduktion des gesamten Projekts: 80’000 t CO2e
Dieses Klimaschutzprojekt umfasst den Einbau und die Instandhaltung optimierter Kochherde für Privathaushalte in ländlichen Regionen des Bundesstaats Odisha. Die Kocher ermöglichen eine bessere Verbrennung und reduzieren so den Holzverbrauch beim Kochen, die CO2-Emissionen, die Raumluftverschmutzung und die Abholzung. Das Projekt ist auf Frauen fokussiert und zielt darauf ab, sie zu fördern, indem die Zusammenhänge zwischen Frauen, Umwelt und Wirtschaft verstanden werden.
Im Bundesstaat Odisha an der Ostküste Indiens leben 41 Millionen Menschen. Davon zählen 35 Millionen zur Landbevölkerung. Im Zuge des Projekts werden optimierte Kochherde in den sozial und finanziell benachteiligten Gemeinden Odishas gefördert und verteilt. Die meisten ländlichen und Stammesgemeinschaften nutzen Drei-Stein-Lehmherde, die nur etwa 10 bis 12 Prozent Energieausbeute haben. Der wichtigste Brennstoff dieser konventionellen Kochherde ist Feuerholz. Der durchschnittliche Holzverbrauch eines ländlichen Haushalts beläuft sich auf 14 bis 16 Kilogramm pro Tag. Die Nachfrage steigt pro Jahr um acht Prozent.
Das Projekt hat das Ziel, den Feuerholzverbrauch für konventionelle Kocher zu verringern, indem es den Familien auf dem Land verbesserte, brennstoffeffiziente Kochherde mit einer Energieeffizienz von über 30 Prozent bereitstellt. Diese sollen die weniger effizienten Kochherde ablösen. Effizientere Kocher reduzieren auch die Raumluftverschmutzung, der die Familienmitglieder, besonders die Frauen, ausgesetzt sind. Das spart zugleich Gesundheitskosten. All das verbessert die Lebensbedingungen der Menschen, ist gut für das Ökosystem und reduziert insbesondere die Abhängigkeit der Bevölkerung von den Wäldern sowie das Risiko von Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren.
Die Kochherde werden über Selbsthilfegruppen-Einheiten vertrieben. Die Gruppen sind staatlich anerkannte und registrierte Vereine für Frauen, die sich zusammenschliessen und gemeinsam nach Wegen suchen möchten, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Eine Gruppe hat im Allgemeinen zehn bis zwölf Mitglieder. Auf der Ebene der Dörfer sind die Gruppen die Schlüsselakteure für die Umsetzung des Projekts.
Meensou India Private Limited, der Projektpartner von myclimate, schliesst eine Geschäftsvereinbarung mit den Selbsthilfegruppen in den Gemeinden ab. Die Gruppen identifizieren die Einwohnenden der Gemeinden, die in Frage kommen, und Meensou verkauft diesen die Kochherde zu einem subventionierten Preis. Die Gruppen gewährleisten zudem die korrekte Nutzung der bereitgestellten Kochherde in ihren Dörfern. Sie werden zu Botschafterinnen des Projekts in ihrem jeweiligen Dorf.
Die Projektmitarbeitenden von Meensou besuchen die Haushalte regelmässig, um die Kochherde zu überprüfen. Die Mitglieder der Selbsthilfegruppen leisten bei diesem Monitoring-Prozess aktiv Unterstützung. Das Projekt wird zusätzlich über eine Android-App überwacht. Die Endnutzer und -nutzerinnen bleiben über diese mobile App mit Meensou in Kontakt. Falls sie Probleme mit den Kochherden haben, können sie dies über die App oder die Gruppe an Meensou melden. Gehen bei den Mitarbeitenden von Meensou Meldungen von den Endnutzern und -nutzerinnen ein, ergreifen sie die nötigen Schritte, um das Problem so schnell wie möglich zu lösen. Ausserdem ist die App auch eine Marktplattform für die ländlichen Gemeinschaften, sowohl für den Verkauf als auch für Anschaffungen. Die App liefert alle Informationen, die für ländliche Gemeinschaften wichtig sind: Wetterbericht, Agrartechnologie, Agrarrohstoffpreise, landwirtschaftliche Betriebsmittel, Viehzucht und mehr. Hier sind die SHGs die Schlüsselpartner, die die ländlichen Gemeinschaften mit dem Weltmarkt verbinden.
*Stand: Ende Juli 2024. Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.
Weniger Atemwegs- und Augenerkrankungen
Höhere Zahl an Jugendlichen und Erwachsenen mit Kompetenzen im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT)
Frauen und Kinder gewinnen Zeit, die sie sonst mit dem Sammeln von Feuerholz zubringen würden.
40’000 Haushalte erhalten Zugang zu einer sauberen Technologie.
Unterstützung für das örtliche herstellende Gewerbe
Integration von Kleinunternehmen in Wertschöpfungsketten und Märkte
Pro Herd werden jährlich 2 t CO2e vermieden.
Geringerer Holzeinschlag pro Jahr, d. h. Schutz der Biodiversität
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