Projekttyp: Landnutzung und Wald
Projektstandort: Elfenbeinküste, Soubré Region
Projektstatus: Umsetzung, Exklusiv
Jährliche Emissionsreduktion des gesamten Projekts: Bis zu 155'000 tCO2 in, 30 Jahren Laufzeit
Dank dieses langfristig angelegten Klimaschutzprojektes des M-Klimafonds wird die Kakaoproduktion nachhaltiger gestaltet. Durch dynamische Agroforstwirtschaft (DAF) soll nicht nur das Klima profitieren, sondern gleichzeitig das Einkommen der Kakaobäuer*innen verbessert werden.
Dynamischer Agroforst (DAF) ist eine Anbaumethode, bei der das natürliche Ökosystem durch eine hohe Dichte verschiedener Pflanzenarten nachgeahmt wird. Neben Kakao werden diverse Schattenbaumarten, Leguminosen, aber auch Nutzpflanzen wie Bananen, Maniok und Avocado gepflanzt. Dazwischen wachsen Gräser und kleine Büsche, die zusätzlich Biomasse produzieren. Die verschiedenen Pflanzenarten ergänzen und unterstützen sich gegenseitig. Zum Beispiel können Bäume Schatten und Nährstoffe für andere Pflanzen bieten, während Leguminosen Stickstoff im Boden binden und so die Fruchtbarkeit erhöhen. Als «dynamisch» wird das System bezeichnet, weil es sich über die Jahre stets wandelt: mit der Zeit entwickelt sich der Agroforst und wird zunehmend dichter, während beispielsweise Bananenstauden verschwinden und anderen Pflanzen Platz machen, die mit weniger Sonnenlicht auskommen. Durch DAF entsteht ein Anbausystem, das widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen und Schädlingen ist und gleichzeitig wird bei der Umstellung auf DAF Kohlendioxid aus der Atmosphäre gebunden.
Die Kakaoindustrie in der Elfenbeinküste steht vor grossen Herausforderungen. Viele Kakaobäume sind veraltet und haben deshalb nur noch geringe Erträge. Ausserdem breitet sich der «Cocoa Swollen Shoot Virus» (CSSV) zunehmend aus und führt dazu, dass manche Produzent*innen kaum noch Kakao ernten können. Studien zufolge können Agroforstsysteme die negativen Auswirkungen des CSSV reduzieren. Auf 1000 Hektar (ha) bestehenden Kakaofeldern ermöglicht nun ein Projekt im Rahmen des M-Klimafonds die Einführung von DAF. Auf jeden ha werden dabei anfänglich um die 3000 Pflanzen gesetzt. Parallel dazu werden die Kleinbäuer*innen in den Bereichen der Landnutzung und der Waldbewirtschaftung geschult. Dadurch können die Erträge der Kakaoplantagen langfristig garantiert und durch den Verkauf der agroforstwirtschaftlichen Produkte (wie Avocado und Bananen) zusätzliche Einkommensquellen für die Kleinbäuer*innen geschaffen werden.
Das Projekt wird vor Ort von der NECAAYO Kakao-Kooperative umgesetzt, von der die Delica AG seit 2012 Kakao bezieht. Mit Unterstützung der CABOZ AG werden die organisatorischen Kapazitäten der Kooperative und der Bäuer*innen langfristig gestärkt, so dass diese das Projekt nach einigen Jahren selbständig durchführen können.
7939-013