Der Footprint-Rechner quantifiziert die relevanten Treibhausgasemissionen eines/r typischen Bewohner*in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und erstellt dessen/deren CO2-Fussabdruck. Die berechneten Treibhausgasemissionen basieren auf aktuellen Emissionsfaktoren, wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie internationalen und nationalen Statistiken.
Ziel ist es, den Nutzerinnen und Nutzern eine einfache Anwendung zur Verfügung zu stellen, mit der sie ihre Treibhausgasemissionen mit wenigen Eingaben spezifizieren und das berechnete Ergebnis zur eigenen Sensibilisierung erhalten. Auch können sie zusätzlich einen entsprechenden Klimaschutzbeitrag für die berechneten Emissionen an myclimate-Klimaschutzprojekte leisten. Der Rechner umfasst alle relevanten Aktivitäten in den Bereichen Mobilität, Ernährung, Kultur und Konsum, Wohnen sowie einen automatisch anfallenden Anteil an öffentlichen Emissionen. Der Fragensatz ist möglichst einfach gehalten und kann im Ergebnis nur eine Annäherung an den effektiven Fussabdruck sein. Für einen umfassenderen Fussabdruck im Bereich Wohnen nutzen Sie bitte den myclimate-Haushaltsrechner, für Ihre Mobilität den myclimate-Flugrechner und den Autorechner, sowie für eine allfällige Kreuzfahrt den Kreuzfahrtrechner. Diese Angebote finden Sie unter: myclimate.org myclimate bietet für ein vollständigeres Bild in der aktuellen Version neben den beeinflussbaren Bereichen wie Mobilität oder Wohnen auch neu einen Anteil an Emissionen für öffentliche Dienstleistungen. Diese umfassen die von allen Einwohner*innen regelmässig benützte Infrastruktur in einem Land, seien dies Verwaltungen, Krankenhäuser, Schwimmbäder oder Strassen.
Allgemein
Die Treibhausgasbilanz umfasst die relevanten Verbräuche rund um den Lebensstil eines Menschen im Alltag, in der Freizeit, und zuhause. Alle Emissionen werden über ihren gesamten Lebenszyklus betrachtet und pro Jahr ausgewiesen. Die Datengrundlagen für die Berechnungen des persönlichen CO2-Fussabdrucks stammen aus der Datenbank ecoinvent 3.6 und weiteren spezifischen Quellen und Statistiken in den Bereichen Mobilität, Ernährung, Konsum, Freizeit & Kultur sowie Wohnen. Als Bewertungsmethode kommt die Methode IPCC 2013 (Intergovernmental Panel on Climate Change) zum Zuge. Dabei wird das Treibhausgaspotenzial über einen Zeithorizont von 100 Jahren betrachtet (GWP 100a).
Die Klimabelastung wird generell mit der Einheit «kg CO2e», d.h. «Kilogramm CO2-Äquivalente» angegeben, welche die Wirkung aller relevanten Treibhausgase summiert. Das bekannteste Treibhausgas ist Kohlendioxid (CO2), es entsteht z.B. bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe. Neben CO2 werden bei vielen Prozessen auch andere Treibhausgase ausgestossen, etwa Methan (CH4) oder Lachgas (N2O).
Systemgrenze
myclimate ist bemüht, die entstehenden Treibhausgasemissionen möglichst vollständig abzubilden. Die Systemgrenzen umfassen sowohl die direkt beeinflussbaren Lebensbereiche als auch die öffentlichen Emissionen. Mit den Bereichen Verkehrsmittel, Fliegen, Ernährung, Konsum, Freizeit & Kultur und Wohnen werden alle relevanten Emissionsquellen abgedeckt. Der Fussabdruck wird pro Person und Jahr ausgewiesen.
Berechnungsmethodik
Die Treibhausgasemissionen eines/einer Nutzer*in werden anhand von gezielten Angaben ermittelt (Multiple Choice), welche im weitesten Sinne den individuellen Lebensstil beschreiben. Diese Statements sind mit Verbrauchszahlen verknüpft, welche auf Statistiken, Literaturwerten, und Benutzerverhaltensweisen beruhen.
Im folgenden Abschnitt werden die einzelnen Bereiche kurz erläutert.
Verkehrsmittel: Dieser Bereich umfasst vier Aussagen, welche die Spannweite von einem eher umweltfreundlichen Verhalten bis zu einem CO2-intensiven Verhalten abdecken. Entsprechend werden die Anteile an Automobilität, der Nutzung von öffentlichem Verkehr und Fahrrad/zu Fuss den Aussagen zugeordnet. Die hinterlegten Daten stammen aus dem Mikrozensus CH.
Fliegen: Hier werden die privaten Flugreisen abgefragt. Die Antworten bewegen sich zwischen «Privat fliege ich nie» und «Privat fliege ich zwei bis drei Mal im Jahr in die Ferne». Die Grundlagen für die hinterlegten Werte stammen aus dem aktualisierten myclimate-Flugrechner. 08.12.2022 Ernährung: Bei der Ernährung werden die verschiedenen Essgewohnheiten abgefragt, die von «vegan» bis zu «Ich esse fast bei jeder Mahlzeit Fleisch» reichen.
Konsum, Freizeit, Kultur: Dies ist wohl der meist unterschätzte Lebensbereich. Die Fragen drehen sich um den Kauf von Kleidern, Geräten und Möbeln, ausgedrückt mit einer durchschnittlichen Ausgabe in Euro pro Monat, verlinkt mit den CO2-Emissionen pro typischem Warenkorb. Daneben sind das Freizeitverhalten und Aktivitäten im Zusammenhang mit der persönlichen Gesundheitsversorgung mit relativ grossen Treibhausgasemissionen verbunden.
Wohnen: Die CO2-Emissionen im Wohn- und Energiebereich basieren grundsätzlich auf drei Kriterien: Auf der beanspruchten Wohnfläche pro Person, auf dem Baustandard der Wohnung oder des Wohnhauses (ältere Bausubstanz versus saniertes, energieeffizientes Haus) sowie auf dem im Einsatz stehenden Heizsystem (basieren auf fossilen oder erneuerbaren Energieträgern).
Öffentliche Emissionen/Dienstleistungen: Diese automatisch für jede/n Einwohner*in anfallenden Emissionen für staatliche Infrastruktur werden neu mitberechnet. Der Pauschalwert pro Person beruht auf Statistiken und Literaturwerten. Er wird in t CO2 pro Person und Jahr ausgewiesen.
Alle Aktivitäts- und Verbrauchsdaten werden mit Hintergrunddaten verknüpft und so die Treibhausgasemissionen anhand aktueller Emissionsfaktoren berechnet. Als Datengrundlage dient dabei die Plattform ecoinvent 3.6, die weltweit größte und international anerkannte Datenbank für Ökoinventare, sowie ferner wissenschaftliche Veröffentlichungen, interne Erfahrungswerte und öffentlich verfügbare Statistiken. Der geographische Fokus der Faktoren liegt auf Europa, mit Schwerpunkt auf der DACH-Region. Bei einem nutzer*innenfreundlichen und einfach gehaltenen Footprint-Rechner liefern die Ergebnisse nur ein ungefähres Abbild der Realität, wobei einzelne Ergebnisse teilweise erheblich abweichen können. Aus diesem Grund wird eine Sicherheitsmarge von zehn Prozent auf die Resultate hinzugefügt.