Was sind Science-based targets (SBT)?

Science-Based Targets (SBTs) sind ein Ansatz, Emissionsreduktionsziele für Unternehmen festzulegen. SBTs folgen einem «top-down» Ansatz: Sie konzentrieren sich auf die Menge an Emissionen, die reduziert werden muss, um die Ziele des Pariser Abkommens – die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C – zu erreichen. Der im Oktober 2021 lancierte und im März 2024 aktualisierte Net-Zero Standard gibt Unternehmen einen wissenschaftlich fundierten Rahmen für die Festlegung von ambitionierten und effektiven Klimazielen mit dem langfristigen Ziel von Netto-Null-Emissionen.

Die Unternehmensziele müssen sich bei SBTs auf Emissionsreduktionen innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette konzentrieren. Dabei werden externe CO2-Zertifikate für Klimaschutzprojekte ausserhalb der eigenen Wertschöpfungskette –auch Beyond Value Chain Mitigation genannt – nicht zu den Science-based targets angerechnet. Sie stellen eine freiwillige aber stark empfohlene Option und ein zusätzliches Engagement für einen finanziellen Beitrag zur Emissionsreduktion über die SBTs heraus dar. Das Setzen von wissenschaftsbasierten Zielen hat viele Vorteile für Unternehmen, wie z. B. Markenreputation, erhöhte Innovation oder effektive Einsparungen. Unternehmen können SBTs auch dann setzen, wenn sie bereits ein Emissionsreduktionsziel haben.

Werfen Sie einen Blick auf die SBTi-​Kriterien für detailliertere Informationen.

Die SBTi erarbeitete auch einen Net-Zero Standard für Unternehmen. Dieser bietet eine klare und wissenschaftlich fundierte Definition von Netto-Null und ist ein weltweit erster Rahmen in der Privatwirtschaft für die Festlegung von langfristigen, ambitionierten und wissenschaftsbasierten Netto-Null-Zielen.

Zentrale Anforderungen des Net-Zero Standards

  1. Schnelle und tiefe Emissionssenkungen anstreben

    Um den globalen Temperaturanstieg effektiv auf 1,5 °C zu begrenzen, müssen schnelle und tiefgreifende Maßnahmen die Emissionen in der Wertschöpfungskette senken. Deshalb deckt der Net-Zero Standard die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens über Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-Emissionen ab. Der Einbezug von indirekten Emissionen (Scope 2 und Scope 3) verlangt von den meisten Unternehmen eine tiefe Dekarbonisierung von mindestens 90 Prozent, um den Netto-Null-Standard zu erreichen.
     
  2. Es braucht kurz- und langfristige Klimaziele

    Unternehmen, die ihre Klimaziele nach dem Net-Zero Standard richten möchten, müssen sowohl kurz- als auch langfristige, wissenschaftsbasierte Ziele festlegen. Es braucht also kurzfristige Ziele, die Emissionen möglichst rasch und effektiv reduzieren, um Unternehmensemissionen bis 2030 bestenfalls zu halbieren. Auch braucht es langfristige Ziele, die bis 2050 Netto-Null ermöglichen und bei denen für alle Restemissionen, die nicht vermieden werden können, in Klimaschutzprojekte mit Senkenleistungen (Removals) investiert wird.
     
  3. Kein Netto-Null-Anspruch, bis langfristige Ziele erreicht sind

    Die meisten Unternehmen müssen mindestens 90 Prozent ihrer Emissionen bis 2050 reduzieren. Auch wenn sich ein Unternehmen langfristige und ambitionierte Reduktionsziele setzt und Bemühungen vornimmt, diese einzuhalten, gilt ein Unternehmen erst ab Erreichung dieser Ziele als Netto-Null-Unternehmen.
     
  4. Über die Wertschöpfungskette hinaus handeln

    Der Net-Zero Standard empfiehlt Unternehmen – beispielsweise über Klimaschutzprojekte – auch außerhalb der Wertschöpfungskette Investitionen vorzunehmen, um den Klimawandel einzudämmen. Diese Investitionen sollen jedoch nicht als Ersatz zu tiefgreifenden Emissionsreduktionen im Unternehmen gelten. Vielmehr ergänzen sie die festgelegten und ambitionierten Klimaziele und unterstreichen so das Engagement des Unternehmens für Netto-Null bis 2050.

Die treibende Kraft hinter SBTs ist die Science Based Targets Initiative (SBTi). Sie ist eine gemeinsame Initiative von CDP, UNGC, WRI und WWF, die Methoden und Kriterien für effektiven Klimaschutz in Unternehmen entwickelt und Unternehmensziele validiert. Solche Ziele müssen Scope 1 und 2 gemäß dem Greenhouse Gas Protocol Standard berücksichtigen. Wenn die Scope 3-​Emissionen eines Unternehmens mehr als 40 Prozent seiner gesamten Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-​Emissionen ausmachen, müssen die Ziele auch Scope 3 abdecken.

 

 

BERATUNG ZU SCIENCE-BASED TARGETS

 

 

Quellen:

Ambitious corporate climate action - Science Based Targets 
The Net-Zero Standard - Science Based Targets 

 

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