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Es ist wissenschaftlich nicht möglich, einzelne Wetterereignisse dem aktuellen Klimawandel zuzuschreiben, jedoch kann statistisch nachgewiesen werden, dass die globale Erwärmung die Wahrscheinlichkeit extremer Wetterereignisse erhöht. Die AR6 Synthese von 2023 hälft fest, dass «weitverbreitete und schnelle Veränderungen in der Atmosphäre, dem Ozean, der Kryosphäre und der Biosphäre stattgefunden» haben.
Die Folgen des Klimawandels und der globalen Erwärmung äussern sich weltweit im Anstieg der Durchschnittstemperaturen, in Veränderungen der Niederschlagsmuster, im Anstieg des Meeresspiegels und im Verlust der Biodiversität. Zunehmende Extremwetterereignisse und Veränderungen von Ökosystemen und der Landnutzung bergen erhöhte Gesundheitsrisiken und haben weitreichende wirtschaftliche Folgen.
Die Grafik zeigt, wie stark bereits eine Temperaturerhöhung von 1,5°C auf 2°C das Leben auf der Erde beeinflusst. Während bei 1,5°C bereits Millionen Menschen von Wasserknappheit und Dürren betroffen wären, verdoppelt sich diese Zahl bei 2°C. Auch Überschwemmungen, Anstieg des Meeresspiegels und Verlust der Artenvielfalt nehmen drastisch zu. Schon ein halbes Grad mehr erhöht die Risiken für Natur und Mensch erheblich.
Die Auswirkungen des Klimawandels in Österreich sind in vielen Bereichen spürbar. Zu den Folgen der Klimaerwärmung in Österreich zählen:
Erhöhte Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und Extremereignisse: Veränderungen der Temperaturen und der Niederschlagsverhältnisse als auch die Häufigkeit von Extremereignissen gehören zu den Folgen des Klimawandels in Österreich. Sie beeinflussen langfristig die Entwicklung der Jahreszeiten, die Fortpflanzung, die Konkurrenzfähigkeit, sowie das Verhalten und die Nahrung von Arten. Der Klimawandel führt zu veränderten Niederschlagsmustern in Österreich, einschließlich häufigerer Starkregenereignisse und längerer Trockenperioden. Diese können zu Überschwemmungen oder Dürren führen, die die Landwirtschaft, Wasserressourcen und Infrastruktur beeinträchtigen.
Biodiversitätsverlust: Der Klimawandel beeinträchtigt die Ökosysteme und die Artenvielfalt in Österreich, was zu einem Rückgang einheimischer Pflanzen- und Tierarten führt. Der Zustand der Biodiversität in Österreich ist daher unbefriedigend. Die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Arten sind aktuell bedroht. Mit dem Rückgang der Artenvielfalt geht auch die genetische Vielfalt verloren.
Erhöhte Naturgefahren: Der Anstieg der Permafrostgrenze führt zu einer zunehmenden Gefahr von Bergstürzen in alpinen Regionen.
Gesundheitliche Risiken: Zunehmende gesundheitliche Beeinträchtigungen infolge von Hitzewellen sowie neu oder vermehrt auftretender Allergien, Krankheitsüberträger und Infektionskrankheiten zählen zu den Folgen des Klimaerwärmung in Österreich. Höhere Temperaturen und Luftverschmutzung können die Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigen und die Verbreitung von Krankheiten begünstigen.
Um sich den Herausforderungen des Klimawandels anzupassen sind u.a. Massnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in Österreich von grosser Bedeutung. Diese Bemühungen sind entscheidend, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels in Österreich zu mildern und die Umwelt nachhaltig zu schützen.
Da es sich beim globalen Klima um ein stark vernetztes System handelt, das von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, ergeben sich durch die Folgen in der Regel positive oder negative Rückkopplungseffekte. Hierunter versteht man Entwicklungen, die durch das Eintreten bestimmter Bedingungen selbstverstärkend wirken. Bei diesen sogenannten Kipppunkten handelt es sich um das Überschreiten von Schwellenwerte, für die bestimmte Folgen nicht länger vermieden werden können, selbst wenn die Temperaturen später wieder gesenkt werden würde.
Ein häufiges Beispiel ist die Eis-Albedo-Rückkopplung, die sich auf das Abschmelzen der Polkappen bezieht. Ausgedehnte Eisflächen wirken demnach kühlend für das globale Klima, da ein hoher Strahlungsanteil reflektiert wird. Als Folge des globalen Anstiegs der Durchschnittstemperatur beginnen diese Eisflächen jedoch zu schmelzen, die Eisfläche verkleinert sich und die ausfallende Strahlung wird vermindert. Gleichzeitig vergrößert sich die Land- oder Ozeanfläche, die einen deutlich geringeren Albedo besitzen, dadurch weniger Strahlung reflektieren und somit die eigentliche Ursache der Gletscherschmelze verstärken.
Wissenschaftler*innen können die Kipppunkte einzelner Teilsysteme des globalen Klimas errechnen. Je höher der globale Temperaturanstieg, desto stärker wird das Klimasystem beeinträchtigt, sodass ab einem gewissen Punkt trotz großer Bemühungen ein Umkehrprozess nicht mehr möglich ist. Wo genau diese Kipppunkte jedoch zu finden sind, ist schwierig vorauszusagen. Für das Schmelzen der Polkappen oder auch die Stabilität wichtiger Meeresströmungen werden solche Kipppunkte erwartet. Weitere mögliche Kipppunkte sind das Verschwinden des Amazonas-Regenwaldes, das Auftauen des Permafrostbodens unter Freisetzung von Methan und Kohlendioxid oder die Versauerung der Ozeane und die Abnahme der Aufnahmekapazität für Kohlendioxid.
Laut dem IPCC-Bericht von 2021 wurden tiefgreifende und langfristige Veränderungen wie schmelzende Eiskappen, steigende Temperaturen und Meeresspiegel oder die Versauerung der Ozeane bereits unumkehrbar in Gang gesetzt.
Quellen:
IPCC 2021
IPCC 10 Kernpunkte
IPCC Synthesis Report: Climate Change 2023 Englisch
Der Klimawandel und seine Folgen (oesterreich.gv.at)
Betts et al. 2018
King/Karoly 2017
Dosio et al. 2018
Samaniego et al. 2018
Döll et al. 2018
Schleussner et al. 2016
Rasmussen et al. 2018
Screen 2018
Warren et al. 2018
Dosio/Fischer 2017
Jacob et al. 2018
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